Hanna ist elf Jahre alt und wächst ohne ihren Vater auf. Mit dem Umschlag eines alten Briefes von ihm an Hannas Mutter, den das Mädchen zufällig findet, startet das Abenteuer - die Suche nach dem Vater. Nicht nur ihre beste Freundin Merle hilft kräftigt mit, am Ende des Buches hat Hanna auf ihrer Suche sogar neue Freunde gewonnen. Songül etwa, ein türkisches Mädchen aus ihrer Klasse. Hanna weiß nämlich, dass ihr Vater aus Izmir stammt. „Sie haben sich kennengelernt, als Mama in der Türkei Urlaub gemacht hat. Als ich klein war, hab ich mir immer vorgestellt, er wäre Pilot. Blöd, nicht?", erzählt Hanna ihrer besten Freundin Merle. Und sie beginnen, mit Songül ein bisschen Türkisch zu lernen. Hannas erklärtes Ziel: ihm Guten Tag zu sagen.

Merhaba, Papa, also „Guten Tag, Papa" heißt auch das Buch von Ulrike Kuckero. Gedacht ist die Geschichte für Kinder in Hannas Alter. Flott erzählt und schnörkellos steuert der Plott in Richtung Happy End. Die große Kitschorgie einer wiedergefundenen Liebe zwischen den Elternteilen wird - Gott sei Dank - ausgespart. Dass der Vater, der im Übrigen gar nicht so weit weg wohnt, wie man dachte, ganz begeistert von seiner Tochter ist, ist sicher genügend Glück. Schade nur, dass bei den türkischen Wörtern, die immer wieder eingeflochten wurden, diese nicht auch in Lautschrift niedergeschrieben sind. Für jene Leser, die mit Hanna 171 Seiten lang mitleben wollen, wäre das als Hilfsmittel für die richtige Aussprache schön gewesen. (Peter Mayr/DER STANDARD-Printausgabe, 21.3.2009)