Paris/Ljubljana - Vor einigen Wochen hatte Präsident Nicolas Sarkozy die französischen Autohersteller aufgefordert, im Gegenzug für Milliardenhilfe vom Staat wieder mehr Autos im Heimatland herzustellen und weniger in Staaten Ostmitteleuropas. Nun macht Renault Ernst: Die Fertigung des Kleinwagens ClioII soll künftig nicht mehr im slowenischen Werk in Novo Mesto vonstatten gehen, sondern verstärkt in Frankreich, kündigte der Hersteller am Freitag an. In Slowenien fallen 400 Jobs weg, in Flins in Frankreich sollen ebenso viele entstehen.

Bisher wurde der ClioII in Novo Mesto, Straßburg, Córdoba (Argentinien) und Bursa (Türkei) produziert. In Westeuropa ist der ClioII bereits ausgelaufen, es wird der teurere Nachfolger ClioIII verkauft.

Die EU-Kommission fordert eine Erklärung Frankreichs. "Es ist überraschend, dass Industrieminister Luc Chatel gesagt haben soll, dass der Schritt direkt mit dem französischen Hilfspaket für die Autoindustrie zusammenhängt" , sagte ein Sprecher. Viele Länder hatten das Hilfspaket als protektionistisch kritisiert. Auf Druck der EU strich Präsident Nicolas Sarkozy in letzter Minute offiziell die strittige Klausel. Daraufhin genehmigte Brüssel die Hilfen. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21./22.3.2009)