Indian Wells - Das ATP-Masters-1000-Turnier in Indian Wells hat seinen großen Halbfinal-Schlager: Nach dem 7:5,7:6(6)-Erfolg von Andy Murray gegen den wieder erstarkten Kroaten Ivan Ljubicic im Viertelfinale und einem 6:3,7:6-Erfolg des Weltranglisten-Zweiten Roger Federer über Fernando Verdasco (ESP), kommt es am Samstag zum achten Aufeinandertreffen der beiden. Keine leichte Aufgabe für Federer, hat er doch eine 2:5-Bilanz gegen den Schotten und die vergangenen drei Partien gegen den 21-Jährigen verloren.
"Das ist ein schwieriges Los für mich", gestand Federer dann auch. "Ich habe Murray zwar im US-Open-Finale geschlagen, aber immer noch nicht genau herausgefunden, wie ich gegen ihn spielen muss." Gegen den Weltranglisten-Vierten wird sich Federer wohl steigern müssen, denn er vermochte gegen Verdasco nicht restlos zu überzeugen, immerhin geriet er nach einer 6:3,4:1-Führung im zweiten Satz noch arg in Bedrängnis. "Ich habe sicher nicht das beste Spiel meines Lebens bestritten. Aber immerhin spielte ich solide. Ich bin nicht sehr zufrieden, aber die Leistung war okay", kommentierte der Eidgenosse seine Leistung. Immerhin hatte Verdasco nach einem Break zum 6:5 im zweiten Durchgang zwei Satzbälle, Federer schaffte dann aber das Rebreak und gewann das Tiebreak.
Zwei Linkshänder
Ob ein Sieg über einen spanischen Linkshänder für ein eventuelles Finale am Sonntag gegen den topgesetzten Rafael Nadal, der aber noch zwei Hürden zu nehmen hatte (am Freitag del Potro und im eventuellen Semifinale entweder Djokovic oder Roddick), helfen würde. "Vielleicht würde mir dieses Spiel gegen Nadal helfen, aber: beide (Verdasco und Nadal) sind zwar Linkshänder, dann hören die Parallelen aber schon bald einmal auf", meinte der 13-fache Grand-Slam-Sieger. Kurios war übrigens, dass der ursprünglich als neuer Federer-Coach gehandelte Darren Cahill in der Box des Gegners saß. Cahill soll Verdasco längerfristig als Trainer zur Seite stehen.
Gegen Murray wird es wohl noch knapper zugehen und auch bei einem gewonnenen ersten Satz muss Federer auf der Hut sein: Bei vier seiner fünf Niederlagen gegen den Briten hatte Federer den Auftaktdurchgang gewonnen. "Das ist bizarr! Wenn ich mir den ersten Satz holen kann, gewinne ich in der Regel auch das Spiel."
Matchpraxis
Murray kann befreit in dieses Match gehen, kam er doch nach einer Viruserkrankung ohne große Erwartungen nach Kalifornien. "Ich rechnete nach der Pause nicht damit, hier eine Chance zu haben. Ich wollte nur Matchpraxis sammeln mit dem Ziel, in Key Biscayne um den Turniersieg mitspielen zu können." Nun lief es aber bisher prächtig, auch gegen Ljubicic. Murray, der dem Kroaten zu dessen 30. Geburtstag am Donnerstag keine Geschenke bereitete, ist neben Novak Djokovic der einzige im Feld, der noch keinen Satz abgegeben hat.
Bei den Damen stehen die Halbfinali, die am Freitag ausgetragen werden sollten, fest: Nach dem verletzungsbedingten Aus für Sybille Bammer kam Titelverteidigerin Ana Ivanovic kampflos in die Vorschlussrunde, in der sie überraschend auf die Russin Anastasia Pawljutschenkowa trifft. Die ungesetzte 17-Jährige und aktuelle Nummer 42 der Welt hatte in Runde zwei mit dem Sieg über Jelena Jankovic (SRB-2) für Staunen gesorgt und ist immer noch ohne Satzverlust. Das zweite Halbfinale bestreiten Safina-Bezwingerin Victoria Asarenka (BLR-8) und Wera Swonarewa (RUS-4). In Indian Wells fehlen ja traditionell Serena und Venus Williams (zum achten Mal in Folge) - 2001 hatte es angebliche rassistische Anfeindungen gegen Vater Richard und Venus gegeben. (APA)