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Peter Maffay: "Mehr Gitarren statt Knarren"

Foto: AP/Stache

Frankfurt/Main- Rocksänger Peter Maffay (59) beklagt eine Verrohung der Gesellschaft  und wirft der Politik vor, sich den Lobbyisten zu beugen. "Mit einer solchen Selbstverständlichkeit knallen sich Menschen Dinge an den Kopf. Es ist kein Wunder, dass die Bestrebung, wahrgenommen zu werden, immer tollere Blüten treibt", sagte der Sänger.  "Väter müssten in ihren Schränken mehr Gitarren statt Knarren haben", sagte Maffay auch mit Blick auf den Amoklauf in Winnenden mit 16 Toten. Die Politik solle den Gewaltspielen einen Riegel vorschieben. "Das ist genauso gefährlich wie Waffenbesitz."

Tabaluga als Wertevermittler der anderen Art

Es stecke zwar in der Natur des Menschen, zu kämpfen und sich zu behaupten. "Aber das muss man nicht permanent immer wieder fördern. Die Unterhaltungsindustrie zielt so ganz billig und ostentativ auf diese Veranlagung von Menschen ab." Die Märchenfigur Tabaluga habe er in den 1980er Jahren "als so einen Wertevermittler der anderen Art" kreiert, "weil es zu viele Ninja-Turtles gab, zu viele, die sich pausenlos niedermachen und -kämpfen", berichtete der Musikproduzent und Liedtexter. "Es ist kein Wunder, dass Banker das Geld anderer Leute verzocken. Es ist die gleiche Brutalität." (APA/dpa)