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Georgiens Präsident Michail Saakaschwili sieht sich mit Lügenvorwürfen konfrontiert.

Foto: AP / Julie Jacobson)

Hamburg - An der Rolle des georgischen Staatschefs Michail Saakaschwili beim August-Krieg im Südkaukasus gibt es nach Informationen des "Spiegel" neue Zweifel. So gebe es Indizien, dass Saakaschwili nicht eine russische Aggression abwehrte, wie er bis heute behauptet, sondern den Krieg selbst angezettelt hat, befand eine internationale Kommission, die im Auftrag der EU den Ablauf des Kaukasus-Kriegs untersucht.

Die Ermittler konzentrieren sich auf Aussagen der georgischen Führung während der ersten Kriegstage, wie der "Spiegel" berichtete. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei  des georgischen Generals Mamuka Kuraschwili ein, der am 7. August spätabends verkündete, sein Land habe beschlossen, in der gesamten Region die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen.

"Direkt vom Schlachtfeld"

Der General nahm seine die im Fernsehen dokumentierte Aussage später zurück. Er sei "direkt vom Schlachtfeld" gekommen und deshalb verwirrt gewesen, sagte er im Oktober vor einer parlamentarischen Untersuchungskommission. Wenn er Zeit zur Vorbereitung gehabt hätte, wäre sein Statement anders ausgefallen, sagte er damals.

Derselbe Wortlaut findet sich angeblich in dem georgischen Tagesbefehl Nr. 2 vom selben Tag, den Moskauer Geheimdienstler abgefangen haben wollen und der Kommission zugänglich gemacht haben.

Die Führung in Tiflis will das umstrittene Dokument dagegen nicht herausrücken, weil es sich um ein Staatsgeheimnis handle. Sollte sich der Befehl als echt herausstellen, wäre Saakaschwili wohl der Lüge überführt, schrieb der "Spiegel". Der Präsident hatte wenige Stunden vor Kriegsbeginn behauptet, er habe einen einseitigen Waffenstillstand angeordnet (derStandard.at berichtete). APA/dpa)