Klagenfurt - Der Kärntner Landehauptmann Gerhard Dörfler hält Frauen für zu sensibel, um in der Politik bestehen zu können. "Frauen sind zu schade für die Politik, sie sind viel sensibler als Männer, zu sensibel. Ich kenne viele großartige Frauen die nie in der Politik waren", sagte der BZÖ-Politiker in der Sonntagausgabe der Tageszeitung "Österreich". Was er im Wahlkampf auszuhalten hatte, sei keiner Frau zuzumuten, meinte Dörfler.

"Da kann Mann wie Frau stehen"

Auf die Frage, ob Frauen demnach hinter den Herd gehörten, meinte Dörfler: "Da kann Mann wie Frau stehen. Wenn aber eine Familie da ist, sollte nur ein Partner Karriere machen, wir sollten uns vielmehr wieder an die wahren Werte in der Familie besinnen. Die Wirtschaftskrise ist eine Chance umzudenken, die Jagd nach dem Geld soll nicht mehr an vorderster Stelle stehen". Er freue sich unglaublich, wenn seine Frau um zehn Uhr abends ihm noch eine frische Brennnesselsuppe machen und dabei "nicht abgehetzt und müde" sei, meinte der Landeshauptmann. 

Kritik: "Verschrobene Sicht der Dinge"

Kritik an den Aussagen kommt von der Kärntner SPÖ. Dörfler habe wieder "seine verschrobene Sicht der Dinge" offenbart und gezeigt, was er von Gleichberechtigung und Chancengleichheit tatsächlich halte, erklärte Klubobmann Herwig Seiser in einer Aussendung.

"Wenn er dafür eintritt, dass in Familien nur ein Elternteil erwerbstätig sein soll, beweist er, dass er vom Leben der meisten Kärntnerinnen und Kärntner keine Ahnung hat, da diese es sich gar nicht leisten könnten, sich ´nur´ um den Haushalt zu kümmern", meinte der SPÖ-Politiker. Indem sich Dörfler die Frau als "Bereitschaftsdienstleister an Heim und Herd" wünsche, missachte er die jahrzehntelangen Bemühungen der Frauen für eine gerechte Entlohnung und halte all jenen Frauen, die aus dringenden wirtschaftlichen Gründen das Familieneinkommen verbessern müssen, ein rückwärtsgewandtes Wertesystem entgegen, sagte Seiser. (APA)