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Michael Glawoggers (Bild) Verfilmung von Josef Haslingers Roman  "Das Vaterspiel" gewann den Großen Diagionale-Preis 09.

Foto: APA/Gindl

Graz - Der Große Diagonale-Preis für den besten Spielfilm wurde am Samstag Abend in Graz an Michael Glawogger für seinen Film "Das Vaterspiel" verliehen. Zum besten Dokumentarfilm wurde "In die Welt" von Constantin Wulff gekürt. Beide Auszeichnungen sind mit je 15.000 Euro sowie diversen Sachpreisen dotiert.

"Der Alltag und das Außergewöhnliche"

Für die Jury (Veronika Franz, Frank Löprich, Peter van Hoof) standen 16 Filme zur Auswahl: "Kinderfilme und Pseudopornos, Flüchtlingsdramen und Kifferkomödien, Horrorfilme und große Oper. Am Ende blieb in großer Einhelligkeit ein Film übrig. Ein Film über das Töten, eigenwillig und unbequem. In großer Zerbrechlichkeit will er viele Geschichten erzählen, verwebt verschiedene Orts- und Zeitebenen miteinander; denkt in großer Komplexität über Familie nach, über Väter und Söhne, Schuld und Sühne, verknüpft Privates mit Politischem", so die Begründung für "Das Vaterspiel".

Der Doku-Preis für Wulffs "In die Welt" über das Wunder der Geburt wurde von der Jury (Nicole Hess, Oliver Neumann, Katya Mader) wie folgt begründet: "Mit den Mitteln des Direct Cinema führt uns der Regisseur an einen Ort, an dem sich jeden Tag aufs Neue der Alltag und das Außergewöhnliche verbinden. In den nüchternen Räumlichkeiten einer Wiener Klinik werden wir zu Zeugen von Schmerz, von Schönheit, vom Wunder des Lebens".

Bester Nachwuchsfilm

Der Diagonale-Preis für Innovatives Kino der Stadt Graz mit 6.000 Euro ging an Michael Palm für "Laws of Physics". Die Begründung der Jury: "Eine einzige Einstellung, eine kurze Spielhandlung, eine langsame Kamerafahrt, dann gerät der Film an seine buchstäbliche Grenze. Mehr braucht Michael Palm nicht, um einen filmischen Raum und eine filmische Zeit zu öffnen, in der zahlreiche Referenzen zur Geschichte des experimentellen Films Raum und Zeit haben".

Den Preis der Diözese Graz-Seckau (4.000 Euro) für den besten Kurzdokumentar- oder Kurzspielfilm erhielten Bernhard Braunstein und David Gross für "Pharao Bipolar". Als bester Nachwuchsfilm wurde Marvin Krens "Schautag" mit dem Preis der Jugendjury (4.000 Euro) ausgezeichnet.

Für die beste Bildgestaltung wurden Enzo Brandner für Thomas Woschitz' Spielfilm "Universalove" und Nikolaus Geyrhalter für seinen Dokumentarfilm "7915 KM" preisgekrönt. Für die beste künstlerische Montage eines Spielfilms (2.000 Euro) wurde Anja Schürenberg für "Rimini" (Peter Jaitz) mit dem Diagonale-Preis des Verbandes Film- und Videoschnitt ausgezeichnet; im Bereich Dokumentation ging der Preis an Michele Barbin für "PianoMania".

"Aufregend stilles Kino"

Der Würdigungspreis für Filmkunst des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur in der Höhe von 15.000 Euro erging an Götz Spielmann - der laut Jury für "aufregend stilles Kino steht". Die zwei Förderungspreise (je 7.500 Euro) bekamen Billy Roisz und Peter Schreiner.

Der Preis Innovative Produktionsleistung der Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien GmbH VAM im Bereich Film 2008/2009 von 10.000 Euro wurde geteilt an die Produktionsfirmen Dor Film (für Stefan Ruzowitzkys "Hexe Lilli") und Bonusfilm (für Kurt Ockermüllers "Echte Wiener") verliehen. (APA)