Wien - Jener 17-Jährige Schüler, der am Samstagabend seine Freundin in ihrer Wohnung in Wien-Meidling erstochen haben soll, kann sich die Tat nicht erklären. Er sei "plötzlich ausgerastet", wie er in seinen Einvernahmen bei der Polizei angab. Das sagte Oberstleutnant Gerhard Winkler, Leiter der Außenstelle Süd des Wiener Landeskriminalamts, am Montag zur APA. Eigentlich habe er sich selbst umbringen wollen. Die 19-Jährige war in ihrem Appartement in der Wienerbergstraße durch mehrere Stiche mit einem Küchenmesser getötet worden.

Tatzeit war Winkler zufolge bereits am Samstag zwischen 21.00 und 22.00 Uhr. Der junge Mann bestätigte bei den Einvernahmen, dass sich seine Freundin von ihm getrennt hatte. Dennoch blieben sie in intensivem Kontakt. So auch am Samstag: Der Schüler war zu seiner Freundin gefahren, man habe den Tag gemeinsam verbracht. Einen Streit habe es nicht gegeben, er sei ausgerastet und habe zugestochen.

Dann nahm der Bursch ein Taxi und fuhr zunächst in seinen Wohnbezirk Döbling. Bevor er in das neurologische Krankenhaus am Rosenhügel kam, war er noch ziellos auf der Landstraßer Hauptstraße umher spaziert, um das Geschehene zu verarbeiten. Im Spital, wo er in Behandlung war, tauchte er um 0.45 Uhr auf und gestand einer Ärztin die Tat. Diese verständigte schließlich die Polizei, die in der Wohnung die Leiche der 19-Jährigen fand. (APA)