Die Einstiegsbarrieren in die Internet-Kriminalität werden offenbar immer niedriger. Trojaner für den Aufbau eines Botnets gibt es bereits für weniger als 1.000 Dollar (775 Euro). Der Botnet-Experte Joe Stewart von der Sicherheitsfirma SecureWorks erklärte, er sei im vergangenen Jahr an der Schließung eines Servers beteiligt gewesen, über den ein riesiges Botnet mit mehr als 378.000 Computern gesteuert worden sei. Dabei seien mehr als 460.000 Zugangsdaten aller Art gestohlen worden.

Immer wieder neue Botnets

Es gibt zahllose kleinere Botnets, und es entstehen immer wieder neue, aufgesetzt mit Schadprogrammen, die noch von keiner Sicherheitssoftware erfasst sind. "Die hohe Beteiligung von Amateuren zeigt, wie weit verbreitet das ist", sagt Stewart. "Buchstäblich jeder mit ein bisschen Computerwissen und krimineller Neigung kann sich einen Zugang zu einem dieser Trojaner verschaffen und damit auf Datenklau gehen." Und wie kann man sich schützen?

Internetverbindung wird langsamer

Die Sicherheitssoftware immer aktuell zu halten, reiche unter Umständen nicht aus, erklärt Prevx. Dessen Experten empfehlen, jeder PC-Anwender sollte misstrauisch werden, wenn die Internet-Verbindung ohne erkennbaren Grund plötzlich deutlich langsamer wird. Dann ist es an der Zeit, den Netzwerkverkehr des Computers zu überprüfen - etwa indem man mit "Steuerung", "Alt" und "Entfern" den Task-Manager von Windows aufruft und dort im Bereich "Netzwerk" die Werte und die Kurve der "Netzwerkauslastung" überprüft. Wird dort ohne eigenes Zutun ein verdächtiger Datenverkehr sichtbar, sollte man ruhigen Kopf bewahren und mit speziellen Software-Werkzeugen in die genauere Analyse einsteigen.(APA/AP)