Grimmiger Seefahrer kennt keinen Schmerz: Kirk Douglas verliert ein Auge in "Die Wikinger".

Foto: Das Vierte

Als das Jagen noch ins Auge gehen konnte: Kirk Douglas zieht gegen einen angriffslustigen Falken den Kürzeren, was ihn aber nicht davon abhält, um die Gunst der liebreizenden Prinzessin Morgana (Janet Leigh) zu werben. Als aufbrausender Wikingerprinz Einar hält sich die Feinfühligkeit des groben Kriegers in Grenzen. Mehr davon hat der feingliedrige Nobelsklave Tony Curtis zu bieten: "Die Wikinger" - Dreiecksgeschichte unter Nordmännern und Nordfrau.

Vikings entstand 1958, es war Kirk Douglas' beste Zeit. Mit Lust for Life (Vincent Van Gogh) und Stanley Krubicks Paths of Glory (Wege zum Ruhm) trug er sich in die Liste der Unvergesslichen Hollywoods ein, mit - und das war ungewöhnlich - variablem Image des Schönlings oder Schurken.

Der Film dokumentiert Produktionsbedingungen zwischen Abenteuer und Unfug: Douglas fiel vom Wikingerschiff ins eisige Wasser, weil er die Stuntszenen selber drehen wollte. Regisseur Richard Fleischer holte für die Rolle des Wikingerkönigs und Einars Vater Ernest Borgnine. Im wirklichen Leben war Borgnine 42 - wie Douglas. Im Farbenrausch geht ein weiterer starker Mann fast unter: Robert Mitchum, mehr als optischer Aufputz. (Doris Priesching, DER STANDARD, Printausgabe, 23.3.2009)