Wien - "Die derzeitige Situation ist nicht so dramatisch wie nach den Terroranschlägen zu 9/11. Damals gab es auch in Folge von Reiseverboten diverser Firmen viel gröbere Einschnitte als jetzt", analysiert der Chef des Immobilienentwicklers UBM, Karl Bier, die Lage. Allerdings ist er in einer besseren Situation als viele Kollegen: Wer die Immobilien nie aufgewertet hat, muss jetzt auch nicht abwerten. Es gebe nach wie vor Käufer: eigenkapitalstarke Kunden wie Stiftungen, die kein Fremdkapital brauchen.
UBM profitiere von den verschiedenen Ländern und Bereichen Hotels, Büros, Wohnungen, Logistik, in denen man tätig ist. In München etwa ziehe die Wohnungsnachfrage (Eigentum) massiv an. Auch mit den Hotelbuchungen sei man zufrieden. "Wir sind im Plan, den wir 2008 aufgestellt haben", so Bier. Bei den Hotels könne man die Auslastung etwa über den Preis steuern. Anders sei die Situation bei Büroimmobilien, wenn ein Mieter ausfällt und keiner mehr nachkomme.
"Ein bisschen Glück gehört auch dazu", freut sich Bier: "Wir haben uns bemüht, ein Hotel in Kiew zu bauen - das ist uns zum Glück nicht gelungen." In Rumänien, das von der Krise stärker betroffen sei, habe man nur eine Logistik-Immobilie in Bukarest, die bereits zu 90 Prozent vermietet sei.
Ende 2008 hat sich UBM noch eine Finanzierung über 120 Mio. Euro gesichert. Schwerpunktländer der UBM-Investitionen werden heuer Polen und Deutschland sein, und da vor allem Süddeutschland. "Wir sind in Bayern stark, und von dort bewegen wir uns auch nicht weg im Moment", so Bier. UBM werde auch heuer ein positives Ergebnis erzielen. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.03.2009)