Wien – Zum Jubiläum ist er wesentlich dicker geworden, der Seidl. Also nicht der "Standard"-Innenpolitikredakteur Conrad Seidl selbst, sondern sein nun zehn Jahre alt gewordener Bierguide. Nahezu 50 Seiten mehr als im Vorjahr hat die 2009er Version, die kürzlich in Wiens Bierlokal des Jahres, bei Brandauers Bierbögen, präsentiert wurde.
"Unter anderem gibt es einen Bierkalender mit allen wichtigen Veranstaltungen des Jahres", sagte Seidl. Auch eine umfangreiche Darstellung aller heimischen Brauereien, ob groß oder klein, finde sich. Auch die Bierstile werden beschrieben, von alkoholfrei bis Stouts und Bockbieren. Beschreibungen von mehr als 1.100 Lokalen und die Prämierung der besten verstehen sich von selbst.
Spannendes Beispiel
Dass auch in zehn Jahren Bierguide Seidl nicht müde wird, nach Bier zu forschen, liege daran, dass "es immer wieder spannende neue Sachen gibt", wie er sagte. Als Beispiel nannte er das "5 vor 12", ein extremes Starkbier aus der kleinen Handbrauerei Forstner. "Und es gibt ja auch kein Wort für genug getrunken. Hat man genug gegessen, ist man satt. Beim Trinken gibt's das nicht. So gesehen, kommt es zwar manchmal vor, dass manche Personen meinen, zu viel getrunken zu haben. Aber genug getrunken hat man eigentlich nie", erläuterte der Journalist.
Das spannendste Bierland sind für Seidl derzeit die USA. "Dort gibt es die größte Auswahl. Aber man muss suchen." Denn die großen Brauereien würden zwar viel zudecken, aber es gebe sehr spannende innovative Produkte. "Von den USA als Bierland können wir viel lernen", zeigte sich Seidl überzeugt. (APA)