Miranshah/Neu Delhi - Der indische Innenminister P. Chidambaran warnte davor, dass Pakistan dabei sei, ein "gescheiterter Staat" zu werden. Die zunehmenden Aktivitäten der Taliban in Pakistan drohten zudem Fundamentalisten in Indien zu ermutigen, sagte der Minister dem indischen Fernsehsender CNN-IBN.

Kämpfer der islamistischen Taliban haben in Pakistans unruhigem Nordwesten zwei von ihnen als US-Spione beschuldigte Männer getötet. Die von Kugeln durchsiebten Leichen wurden Behördenangaben zufolge mit entsprechenden Botschaften an verschiedenen Stellen in Nord-Waziristan entdeckt. Demnach handelte es sich um einen afghanischen Flüchtling und einen pakistanischen Stammesältesten.

Zusammenstöße zwischen Schiiten und Sunniten

Islamische Extremisten entführen und töten regelmäßig Stammesmitglieder, denen sie vorwerfen, für die pakistanische Regierung oder die US-Truppen in Afghanistan zu spionieren. Der an der Grenze zu Afghanistan gelegene Distrikt Nord-Waziristan gilt als Rückzugsgebiet für die Taliban und das El-Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden.

In der Stadt Dera Ismail Khan in Pakistans Nordwest-Grenz-Provinz verübten zwei Männer von einem Motorrad aus ein Attentat auf ein Mitglied einer verbotenen sunnitischen Organisation. Der Aktivist der Gruppe Sepah-e-Shaba erlag laut Polizeiangaben später seinen Schussverletzungen. In dem Gebiet kommt es immer wieder zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Schiiten und Sunniten. Bei etwa einem Fünftel der mehr als 160 Millionen Pakistaner handelt es sich um Schiiten, vier Fünftel gehören der sunnitischen Glaubensgemeinschaft an. (APA/AFP)