Washington - Das neue Rettungspaket für amerikanische Banken sieht den Aufkauf sogenannter Giftpapiere und Altkredite vor. Die US-Regierung will privaten Investoren helfen, die faulen Papiere zu erwerben und so die krisengeschüttelten Bankhäuser zu entlasten. Nach den Plänen von US-Finanzminister Timothy Geithner soll das Programm einen Umfang von 500 Mrd. Dollar (369 Mrd. Euro) haben und kann auf längere Sicht auf eine Billion Dollar ausgeweitet werden.

Altkredite - Banken können mit Hilfe der staatlichen Einlagensicherung FDIC Altkredite versteigern. Das betrifft etwa private Immobiliendarlehen, die viele Amerikaner nicht mehr bezahlen können. Die Kredite werden in einem Paket gebündelt und an einen Investor verkauft. Einen Großteil der Summe muss aber nicht gleich bezahlt werden, sondern über einen Kredit, den die FDIC absichert. Die restliche Kaufsumme teilt sich der Investor mit dem Staat.

Faule Anleihen - Der zweite Teil des Programms betrifft Anleihen, die mit Hypotheken abgesichert sind. Nicht nur Banken, sondern auch Versicherer, Pensionskassen oder Investmentgesellschaften sitzen auf diesen Papieren. Investoren können diese Anleihen kaufen und dabei Garantien der US-Notenbank nutzen. Details stehen noch nicht fest. Auch bei diesem Programm gibt es eine direkte Beteiligung des Staates: Für jeden privat investierten Dollar soll ein Dollar Steuergeld fließen und zusätzlich ein Kredit.

Mit dem Vorgehen will die US-Regierung ein großes Problem lösen: Weil der Markt für die inzwischen faulen Wertpapiere zusammengebrochen ist, ist die Feststellung eines Preises fast unmöglich. Zahlt die Regierung zuviel für die Papiere, wird Steuergeld verschwendet. Zahlt sie zu wenig, werden die Banken noch mehr belastet. Das Engagement von Investoren soll dieses Dilemma beseitigen. (APA)