London - Die US-Behörden haben einen inzwischen freigelassenen Guantanamo-Häftling nach britischen Justizangaben nötigen wollen, Foltervorwürfe zurückzunehmen. Sie hätten dem aus Äthiopien stammenden Binyam Mohamed im Oktober vergangenen Jahres die Freilassung angeboten, wenn er seine Foltervorwürfe fallen lasse, heißt es in Dokumenten des High Court in London, die am Montag veröffentlicht wurden.
Obwohl sich Mohamed weigerte, auf diesen Handel einzugehen, ließen die US-Behörden später dann doch alle Anklagepunkte gegen ihn fallen. Mohamed kam schließlich im Februar frei und wurde nach Großbritannien geflogen. Er war 2002 unter Terrorverdacht in Pakistan gefangen genommen und 2004 nach Guantanamo gebracht worden. Er hat geltend gemacht, während der Gefangenschaft in Pakistan und in Marokko gefoltert worden zu sein. (APA/AP)