Perth - Nach nur einem Tag sind neun der zehn Wale, die am Dienstag erst in einer aufwendigen Aktion gerettet wurden, wieder an der australischen Westküste gestrandet. Zwei Tiere sind bereits tot. Die anderen sind ebenfalls in einem so schlechten Zustand, dass sie eingeschläfert werden müssen.

Die Tiere lagen heute Mittwoch an einem Strand nur sechs Kilometer von der Flinders-Bucht entfernt, in der sie am Dienstag ausgesetzt wurden. Der Küstenabschnitt ist kaum zugänglich, berichten Tierärzte. Ein Tier ist durch einen Hai-Biss schwer verletzt, die anderes sind so gestresst, dass man ihnen mittlerweile keine Überlebenschancen einräumt.

"Es ist unmöglich, Kräne und Maschinen dorthin zu transportieren, um einen neuen Rettungsversuch zu machen", sagte ein Sprecher der Behörde. Auch könnten dort keine Helfer mit dem Hubschrauber abgesetzt werden. Bevor die Meeressäuger von Tierärzten eingeschläfert werden, sollen sie aber noch vermessen und eindeutig identifiziert werden.

Rettungsversuch gescheitert

Tierschützer kämpften damit vergeblich um das Leben der Meeressäuger. Die Tiere gehörten zu den Walen, die eine Massenstrandung von insgesamt 90 Grindwalen am Montag überlebt hatten. Die anderen waren in den ersten 24 Stunden verendet. Mit Kränen und Schlingen wurden die b is zu acht meter langen und durchschnittlich 800 Kilogramm schweren Grindwale auf Lastwagen gehievt und zur Flinders Bay gebracht. Wildhüter transportierten die Überlebenden dann am Dienstag mit Lastwagen in eine Bucht, von der aus die Tiere besser ins Meer zurückgelangen sollten. An dem zerklüfteten Küstenabschnitt verirrten sich einige der Tiere allerdings wieder.

Wissenschafter finden keine Antwort

Auf die Frage, warum es die Meeressäuger immer wieder zu Stränden zieht, wo sie meist  kläglich verenden, finden Wissenschafter keine Antwort. In den vergangenen vier Monaten sind in Australien und auf der Insel Tasmanien bereits mehr als 400 Wale gestrandet. Anfang März schleppten Tierschützer an der Küste von King Island 54 gestrandete Grindwale zurück ins Wasser, für fast 150 Tiere kam dabei jede Hilfe zu spät.  (APA/dpa)