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Das Palais Schönburg wurde renoviert.

APA-FOTO: MARTIN FICHTER

Viele Besitzerwechsel und Umbauten hat das Wiener Palais Schönburg in den vergangenen 300 Jahren hinter sich gebracht. Derzeit erstrahlt es wieder einmal wie neu, da es als Eventlocation gestaltet wurde. Dabei ist der Bau älter als das naheliegende Belvedere, als dessen kleine Schwester es gelten kann. Immerhin hat sich hier Architekt Johann Lukas von Hildebrandt 1706 an Elementen versucht, die er dann beim 1713 begonnen Belvedere in größerem Maßstab umsetzte.

Der 37-Jährige, der später auch durch die Peterskirche am Graben Berühmtheit erlangte, entwarf für seinen Auftraggeber, Gundacker Thomas Graf Starhemberg, einen zweigeschossigen Mittelbau, der von zwei ebenerdigen Seitentrakten umgrenzt wurde. Errichtet wurde das Barockgebäude auf einem heute 15.000 Quadratmeter großen, damals wesentlich umfangreicheren Lustgarten.

Gut 100 Jahre später, 1813, wurden zwei Drittel des Lustgartens parzelliert und meistbietend versteigert. Das Palais selbst war mitsamt des Restgrundes bereits 1811 an Johann Nepomuk Graf Keglevich von Buzim verkauft worden. Nach beständigem Wechsel der Eigentümer ließ eine der Folgebesitzerinnen, Luise Fürstin Schönburg-Hartenstein, 1860 die niedrigen Seitentrakte aufstocken.

Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt

Im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges wurde der Bau zwar schwer beschädigt, was vor allem die beiden Seitengebäude traf, aber bis 1957 wieder hergestellt. Die Fürstenfamilie hielt das Haus über vier Generationen in ihrem Besitz, bis sie die in der Pufferzone des UNESCO-Weltkulturerbes Innere Stadt befindliche Immobilie in den 70er Jahren erstmals in bürgerliche Hände verkaufte.

Im Laufe der Zeit hat es zahlreiche Konzepte für die Revitalisierung des Gebäudes gegeben - so war das Palais unter anderem 1993 als Dienstvilla des Bundespräsidenten im Gespräch. Im Jahr 2004 sorgten schließlich Zubaupläne des Besitzers Gertner Immobilien GmbH für Unmut bei einer Bürgerinitiative.

Das Vorhaben, zusätzliche Wohnbauten in der Gartenanlage zu errichten, wurde jedoch mittlerweile fallengelassen. Stattdessen erstrahlt das Haus - abgesehen von den Seitengebäuden - nun wieder frisch renoviert. Unter dem Motto "Die Residenz für Ihre Events" kann die Gesamtanlage komplett oder auch nur einzelne Etagen gebucht werden. Der Tagespreis für das gesamte Palais inklusive Garten beläuft sich auf rund 8.000 Euro. (APA)