Innsbruck - Von den Auswirkungen der Finanzkrise nicht verschont ist die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG (RLB Tirol AG) im Geschäftsjahr 2008 geblieben. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) sank demnach um 14,1 Prozent von 17,55 Mio. Euro auf 15,07 Mio. Euro. Mit einem Betriebsergebnis von 44,72 Mio. Euro (2007: 35,23) erzielte die Bank ein Plus von 26,9 Prozent im Vergleich zu 2007, teilte der Vorstand am Dienstag bei der Bilanz-Pressekonferenz in Innsbruck mit.

"Wir haben eine kleine Schramme, einen blauen Fleck erlitten", räumte Vorstandsvorsitzender Hannes Schmid hinsichtlich der Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten, denen sich die RLB Tirol AG trotz einer konservativen Veranlagungsstrategie nicht komplett entziehen konnte, ein. Das Unternehmen sei zu einer leicht erhöhten Kreditrisikovorsorge sowie erhöhtem Wertberichtigungsbedarf bei Wertpapieren und Beteiligungen gezwungen gewesen. Letzterer "stieg deutlich" von 3,8 Mio. Euro im Jahr 2007 auf 14,39 Mio. Euro.

Eine Steigerung verzeichnete die RLB Tirol AG bei der Bilanzsumme, die laut Schmid "erstmals deutlich" über 6,65 Mrd. Euro (2007: 5,05) lag. Das entspricht einem Plus von 31,8 Prozent. Die Betriebserträge stiegen gegenüber 2007 um 9,3 Prozent auf 110,64 Mio. Euro. Mit 65,92 Mio. Euro konnten die Betriebsaufwendungen leicht reduziert (0,2 Prozent) werden. Daraus resultierte ein um 26,9 Prozent gesteigertes Betriebsergebnis, "das höchste in der Unternehmensgeschichte".

In 17 tirolweiten Bankstellen wurden 2008 mehr als 73.000 Kunden mit einem Geschäftsvolumen von 4,8 Mrd. Euro betreut. Um 8,6 Prozent erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr die Kundeneinlagen und beliefen sich auf 1,25 Mrd. Euro. Anders sah es bei den Kundenwertpapierdepots aus, sie litten unter "dem schwächsten Aktienjahr seit Jahrzehnten". Das Unternehmen verzeichnete dabei einen Rückgang von 13,9 Prozent. Im Gegensatz dazu stiegen die Sparvolumen um 13,57 Prozent. Das "gute, alte Sparbuch erlebte eine Renaissance".

Das Geschäftsjahr 2009 werde für die RLB Tirol AG "eine Herausforderung der besonderen Art", meinte der Bankenvorstand. Die Aktionäre der RLB Tirol AG - zu 99 Prozent die Tiroler Raiffeisenbanken - erhalten heuer eine Dividende von 80 Euro je Aktie, das entspricht einer Steigerung von 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. (APA)