Paris - Die USA wollen den zivilen Wiederaufbau in Afghanistan unter die Schirmherrschaft der Vereinten Nationen stellen. "Wir schlagen vor, dass dieses Bemühen von den Vereinten Nationen gesteuert wird", sagte der US-Sicherheitsberater James Jones in einem Interview mit der französischen Zeitung "Le Monde" (Mittwochsausgabe). Demnach soll der UN-Gesandte für Afghanistan, Kai Eide, mit dem Bemühen um den zivilen Wiederaufbau betraut werden. Die USA wollen auf dem NATO-Gipfel Anfang April zudem Europa um mehr Hilfe beim Wiederaufbau des Landes bitten.
"Wir werden unsere Freunde bitten, an den zivilen Wiederaufbau zu denken, da es auf diesem Gebiet bisher noch keinen Zusammenhalt und keine gemeinsamen Bemühungen gibt", sagte Jones in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem französischen TV-Sender I-Tele. Wichtig im Bemühen um den zivilen Wiederaufbau sei es, ein funktionierendes Justizsystem zu etablieren und den Kampf gegen Drogenanbau, Kriminalität und Korruption zu verstärken.
Neuer Schub
Die USA arbeiteten bereits mit Deutschland, Frankreich und vielen anderen Ländern zusammen, um den Anstrengungen beim zivilen Wiederaufbau einen neuen Schub zu geben, sagte der Berater von US-Präsident Barack Obama. Washington wünsche sich eine Zusammenarbeit mit weiteren Regierungen. "Nicht ein oder zwei Länder werden die Dinge regeln können, sondern nur wir alle gemeinsam." Auf sicherheitspolitischem Gebiet sei es wichtig, eine "afghanische Armee aufzubauen, die das Land verteidigen kann", sowie ein "juristisches System und eine Polizei" zu etablieren, welche die Sicherheit der Bevölkerung garantiert.
Die USA wollen ihren neuen Kurs in der Afghanistan-Politik auf der internationalen Afghanistan-Konferenz Ende März in Den Haag und auf dem NATO-Gipfel Anfang April in Straßburg und Kehl darlegen. (APA)