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Horst Köhler, Bundespräsident

Foto: Reuters/Kumm

Berlin - Angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise hat der deutsche Bundespräsident Horst Köhler die Bundesregierung eindringlich zur Geschlossenheit aufgefordert. "Die Krise ist keine Kulisse für Schaukämpfe. Sie ist eine Bewährungsprobe für die Demokratie insgesamt", sagte Köhler am Dienstag in seiner Berliner Rede.

"Auch im Vorfeld einer Bundestagswahl gibt es keine Beurlaubung von der Regierungsverantwortung" , betonte er. Das bisherige Handeln der Regierung ist aus der Sicht Köhlers richtig: "Die eingeschlagene Richtung stimmt."

Köhler verurteilte die schrankenlose Freiheit der Finanzmärkte und verlangte einen Markt mit Regeln und Moral: "Jetzt erleben wir, dass es der Markt allein nicht richtet. Es braucht einen starken Staat, der dem Markt Regeln setzt und für ihre Durchsetzung sorgt." Köhler hielt die traditionelle jährliche Grundsatzrede des Staatsoberhaupts in einer Kirche in Berlin-Mitte. Der frühere IWF-Chef stellt sich am 23. Mai für weitere fünf Amtsjahre zur Wiederwahl. Hauptgegenkandidatin ist die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan von der SPD. (dpa/DER STANDARD, Printausgabe, 25.3.2009)