Wien - Am Mittwoch tagt wieder der Flughafen-Aufsichtsrat und versucht neben der Bilanz erneut die Verlängerung der Vorstandsverträge von Herbert Kaufmann (Sprecher), Gerhard Schmid (beide SPÖ) sowie von Ernest Gabmann (ÖVP) durchzubringen. Die Chancen auf die Wiederwahl in der aktuellen Besetzung beurteilen Insider am Dienstagabend mit 60 zu 40. "Ein Taktieren und Zocken" der von den Flughafen-Haupteigentümern Wien und Niederösterreich entsandten Aufsichtsräte wird auch diesmal nicht ausgeschlossen.
Zur Erinnerung: Am 20. Februar sollten die Verträge Kaufmanns und Schmids verlängert werden und der statt Christian Domany nominierte frühere niederösterreichische Landesrat Ernest Gabmann erstmals bestellt werden. Rot und Schwarz stritten um den Vorstandssprecher und verschoben die Bestellung - auf heute. Die Verträge von Kaufmann, Schmid und Gabmann laufen im September aus.
Mit ein Punkt, über den in den vergangenen Wochen und Monaten heftig diskutiert wurde, ist der neue Terminal Skylink, der finanziell aus dem Ruder zu laufen droht. Zuständig dafür ist nun Gabmann. Aber auch abseits der Vorstandsbestellung tut sich was am Airport: So laufen Verhandlungen mit dem Innenministerium, die von Schwarz-Blau auf acht Euro verdoppelte Sicherheitsgebühr zu reduzieren und "die Struktur zu vereinfachen", wie es heißt.
Mit der AUAgibt es, wie berichtet, Gespräche, inwieweit der Flughafen der maroden Airline finanziell entgegenkommen kann. Währen sich die AUA einen Nachlass von 40 Mio. Euro wünscht, sind die befristeten Incentive-Angebote (die aber allen Airlines zugute kommen müssen) nur etwa fünf Mio. Euro wert. Bei der OMV dürfte die AUA ohnehin auf taube Ohren stoßen.
Analysten erwarten im Vorfeld der Bilanz-Präsentation für 2008 Steigerungen von etwa fünf Prozent sowohl beim Umsatz als auch bei den Ergebnissen. Der Airport selbst erwartet heuer einen Passagierrückgang um fünf Prozent. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Printausgabe, 25.3.2009)