Wien - Was lange währt, soll endlich fertig werden: Am Dienstagvormittag fand auf dem Gelände des Wiener AKH und der Universitätskliniken die Gleichenfeier für das Gebäude des Centrums für Molekulare Medizin (CeMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften statt. Dort sollen die bisher verstreut arbeitenden Arbeitsgruppen des bereits jahrelang arbeitenden CeMM zusammengeführt werden. Am 19. September 2002 war es zum Spatenstich gekommen. Schon damals war vor Verzögerungen aufgrund von Budgetnöten gewarnt worden.

"Wir haben am CeMM die Chance, in einer äußerst spannenden Zeit an der Weiterentwicklung der Medizin mit zu wirken. Seit der weitgehenden Entschlüsselung des menschlichen Genoms um die Jahrtausendwende ist in der Medizin ein neues Zeitalter angebrochen. Krankheiten und Therapien können in einer bisher nicht vorstellbaren Präzision erfasst werden, und in Zukunft werden wir dadurch Patienten und Patientinnen mit neuen Mitteln helfen können. Umso wichtiger ist es, dass klinische Forschung und Grundlagenforschung immer näher zusammenrücken. CeMM ist ein einmaliges Beispiel dafür und ein Vorbild für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Medizinuniversitäten in ganz Österreich", erklärte der Leiter der Institution, Giulio Superti-Furga, in einer Aussendung.

3.400 Quadratmeter Nutzfläche

Das Gebäude besteht aus acht Ebenen und bietet eine Nutzfläche von 3.400 Quadratmetern. Zwei Drittel davon sind Laborflächen. Insgesamt werden rund 100 Mitarbeiter Platz finden. An dem Zentrum sollen die neuesten molekularbiologischen Erkenntnisse möglichst schnell in am Krankenbett anwendbare Verfahren "übersetzt" werden. Umgekehrt erwartet man sich aus den Wiener Universitätskliniken neue Anstöße für die Grundlagenforschung. Bezogen werden soll das Gebäude im kommenden Jahr.

"Das CeMM leistet einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheitsvorsorge der Menschen und stärkt den Forschungsstandort Wien", so Wissenschaftsminister Johannes Hahn im Vorfeld der Gleichenfeier. Das Wissenschaftsministerium investierte rund 22 Mio. Euro in das Bauprojekt. (APA)