Guatemala-Stadt - Aus Protest gegen tödliche Angriffe auf den öffentlichen Transport haben Hunderte von Fahrern mit ihren Bussen die guatemaltekische Hauptstadt blockiert. Bei zwei Angriffen durch die Jugendbande "Mara 18" waren am Dienstagmorgen zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Über Rundfunk wurden die Bewohner von Guatemala-Stadt aufgerufen, das Stadtzentrum zu meiden. Die Sicherheitsbehörden setzten eine Belohnung für die Ergreifung des Anführers der Gangsterbande aus, der als einer der Angreifer identifiziert worden war.

Seit Jahren terrorisieren die Jugendbanden, die sogenannten "Maras" ganze Stadtteile in den großen Städten Mittelamerikas, vor allem in Guatemala, Honduras und El Salvador. Sie verlangen von Taxifahrern und Busfahrern, beziehungsweise von deren Unternehmen, aber auch von Geschäften, Restaurants und Straßenläden die Entrichtung von "Steuern". Wer sich weigert zu zahlen, geht ein lebensgefährliches Risiko ein. Laut Angaben der Zeitung "Prensa Libre" sind seit Anfang dieses Jahres unter anderem bereits 31 Busfahrer und neun Hilfskräfte getötet worden. 2007 starben 37 Busfahrer bei Überfällen, 2008 waren es 85. (APA/dpa)