Bild aus dem Film Hackers - Realität fernab des Mythos.

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In Zeiten wie diesen fällt der Zynismus etwas leichter: Man muss kein Banker sein, um Banken zu bestehlen.

Ehud Tenenbaum wurde vergangenes Jahr in Kanada festgenommen. Der israelische Hacker stand in Verdacht 1,5 Millionen Dollar von zwei US-Banken, sowie einer Kreditkarten-Distributionsfirma und einem Zahlungsabwickler abgezweigt zu haben. Wie mit dem Fall vertraute US-Behörden nun vermuten, dürften Tenenbaums Attacken aber nur ein Teil einer breiten "Verschwörung" gegen das Finazwesen darstellen. Wie der Wired-Blog Thread Level berichtet, sollen Hacker laut Gerichtsprotokollen mindestens 10 Millionen US-Dollar gestohlen haben.

Gutes Geschäft

Wie das Nachrichtenportal aufzeigt, wurden in den vergangenen Jahren mehrere Finanzinstitute von Computer-Kriminellen unter Beschuss genommen.

Tennenbaums Fall hat Licht auf eine Serie an Angriffen geworfen, der Ermittler bislang Verluste in der Höhe von 10 Millionen Dollar zuschreiben. 1 Million Dollar wurde bei OmniAmerican and Global Cash Card erbeutet und 3 Millionen wurden von der 1st Source Bank und Symmetrex abgezweigt.

Doch vorläufig tappen die Behörden noch etwas im Dunkeln. Denn es sei nicht klar, wem die restlichen 6 Millionen zuzuschreiben sind.

Ruhe vor dem Sturm

Tennenbaum selbst, der mit 19 Jahren unter dem Pseudonym "The Analyzer" bekannt wurde, weil er in die Rechner des Pentagons eindrang, wurde vergangenen August mit drei seiner Kollegen in Kanada verhaftet, als er in das System von Direct Cash Management einbrach. Ein lokales Gericht verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 30.000 kanadischen Dollar. Mit Beginn der umfassenden Ermittlungen habe er sich bislang ruhig verhalten, so die Behörden. (red)