Innsbruck  - Der Tiroler Glaserzeuger Riedel muss mit weiteren Schritten auf die Wirtschaftskrise reagieren. Sechs Wochen Kurzarbeit im Kufsteiner Werk sollen helfen, den Lagerbestand abzubauen. Die Glasbläserei in Schneegattern in Oberösterreich musste diesen Schritt ebenfalls schon machen. Vonseiten des Unternehmens hieß es, zur genauen Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Arbeitnehmer könne man keine Angaben machen.

Eine verminderte Nachfrage nach mundgeblasenen Riedel-Gläsern zwinge das Unternehmen an den Standorten Schneegattern und Kufstein vorübergehend zu Kurzarbeit, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens am Mittwoch. Die Glasbläsereien seien nacheinander für jeweils sechs Wochen geschlossen worden, nach Schneegattern folge nun Kufstein. Die Bereiche Verpackung, Versand, Produktfinalisierung und Auftragsbearbeitung seien nicht betroffen.

Weniger Absatzrückgänge seien bei den maschinengefertigten Gläser zu verzeichnen. Diese werden im Gegensatz zu den Luxusgläsern auch in wirtschaftlich schwächeren Zeiten gut nachgefragt. Riedel rechne damit, dass das Unternehmen trotz der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seinen Spitzenplatz unter den Top 3 in der europäischen Glasindustrie nicht nur behaupten, sondern weiter ausbauen wird können. Dazu trage neben der Produktqualität vor allem die weltweiten Vertriebsstrukturen bei, hieß es.

Bereits Ende September 2008 zeigte sich das Tiroler Familienunternehmen durch die weltweite Konsumflaute stärker betroffen als erwartet. An den Standorten der deutschen Riedel-Tochter Nachtmann seien zuletzt rund 600 der 1.500 Arbeitsplätze abgebaut worden, hatte das Wirtschaftsmagazin "trend" Riedel-Chef Georg Riedel zitiert. Neben der Mundglasproduktion am Standort Spiegelau wurde auch eine Glasschleiferei in Tschechien geschlossen. (APA)