Österreich hat in der EU die drittniedrigsten Mobilfunktarife, billiger ist Telefonieren mit dem Handy nur in Estland und Litauen. Wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Telekom-Jahresbericht der EU-Kommission hervorgeht, sank in Österreich die durchschnittliche Handy-Rechnung 2008 gegenüber 2007 von 16,63 auf 7,31 Euro. Im Schnitt zahlten EU-Bürger im Vorjahr 19,49 Euro monatlich für ihre Handy-Rechnung. Die Rechnung der heimischen Netzbetreiber sieht allerdings anders aus: Sie sprechen von einem durchschnittlichen österreichischen Kundenumsatz von rund 30 Euro monatlich.

Breitband-Internet via Datenkarten

Die Durchdingung mit mobilem Breitband-Internet via Datenkarten ist in Österreich so hoch wie in keinem anderen EU-Land. 11,4 Prozent der heimischen Bevölkerung verfügen laut dem Bericht über einen solchen Zugang, EU-weit sind es nur 2,8 Prozent. Dagegen liegt Österreich bei fixem Hochgeschwindigkeits-Internet mit einer Durchdringungsrate von 21,4 Prozent pro Einwohner leicht unter dem EU-Durchschnitt.

Drei Tage

Relativ gute Noten bekommen die österreichischen Telekom-Unternehmen von der EU-Kommission auch in Hinblick auf die Übertragbarkeit von Rufnummern. So dauert es in Österreich drei Tage, um den Handy-Provider bei Beibehaltung der eigenen Nummer zu wechseln, im Festnetz dauert ein solcher Schritt fünf Tage, in der EU im Durchschnitt dagegen über eine Woche.

Hohe Gebühren beim Datenroaming

Die Beschwerden der österreichischen Konsumenten hätten 2008 trotzdem um gut ein Drittel zugenommen, stellt die EU-Kommission fest. Beanstandet würden mangelndes Service und die Abrechnung, vor allem zu neuen Dienstleistungen wie mobilem Breitband, und hohe Gebühren für Datenroaming. (APA)