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Kommt aus einer Musikerdynastie, die in Bulgarien Hochzeiten zum Tanzen bringt: Ivo Papasov.

Foto: Archiv

Wenn im Frühjahr die Hormone Amok laufen, folgt auf das Gefühlshoch nicht unbedingt die große Depression, bisweilen aber der Hafen der Ehe. Wem also in den nächsten Tagen der Sinn nach Heirat steht, der sollte die Feierlichkeit auf eines der Österreichkonzerte eines osteuropäischen Zeremonienmeisters legen: Klarinettist Ivo Papasov kommt aus einer Musikerdynastie, die im bulgarischen Kaff Kardzhali (nahe den Grenzen zur Türkei und Griechenland) seit Jahrzehnten in Restaurants, bei Dorffesten und vor allem Hochzeiten für den Soundtrack gesorgt hat. Seinen Ruf als ultimativer Hochzeitsmusiker - ein eigenes Genre in Bulgarien - baute Ivo Papasov ab 1974 mit dem Trakija Ensemble auf, der Balkan-Hype der vergangenen Jahre brachte dem bulgarisch-türkischen Roma weltweite Bekanntheit und ein neues Publikum ein. 2005 gewann er bei den BBC World Music Awards den Hörerpreis, der legendäre US-amerikanische Produzent Joe Boyd (Pink Floyd, REM, Fairport Convention, Nick Drake) arbeitete mit dem "Teufelsklarinettisten" bereits Anfang der 1990er zusammen. Technisch virtuos spielt der 57-Jährige derzeit mit seiner sechsköpfigen "Wedding Band" Volksmusik in atemberaubendem Tempo und swingende Improvisationen. (dog, DER STANDARD - Printausgabe, 25. März 2009)