Bagdad - Im Irak ist ein Angehöriger der Minderheit der Jesiden (Yeziden) ermordet worden. Die Nachrichtenagentur Aswat al-Iraq meldete, die Polizei in der nördlichen Provinz Ninive habe die Leiche des Mannes am Mittwoch auf einem Feld entdeckt. In Ninive waren in den vergangenen Jahren zahlreiche Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten von Extremisten getötet worden. Die Jesiden werden von den Al-Kaida-Terroristen als Ketzer angesehen.

In Deutschland leben viele Jesiden, die den Irak aus Angst vor Verfolgung und Diskriminierung verlassen hatten. Das Jesidentum ist eine monotheistische Religion, die in den Kurdengebieten - vor allem im Nordirak - vorkommt. Seine Wurzeln reichen bis 2000 v. Chr. in die Zeit der Ursprünge des Mithras-Kults zurückreichen (der später auch unter römischen Legionären im heutigen Österreich verbreitet war). Nach Schätzungen gehören mehrere Hunderttausend irakische Kurden der Religionsgemeinschaft an.

Andernorts in Ninive fanden irakische Soldaten am Mittwoch die Leiche eines weiteren ermordeten Zivilisten. In Mossul, der Hauptstadt von Ninive, starb ein Zivilist, als ein Sprengsatz neben einer US-Militärpatrouille detonierte. Drei weitere Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt. (APA/dpa)