Strache gegen Wolf, das ist Brutalität, könnte man nach einem Wort von Helmut Qualtinger sagen. Tatsächlich sind die Aufeinandertreffen des ZiB 2-Anchorman mit dem Rechtsausleger H.-C. Strache (FPÖ) im journalistisch-kuscheligen Österreich bloß das, was anderswo journalistischer Standard ist.

Am Dienstag war es wieder so weit. Anlass des Besuchs Straches am Küniglberg war die eben erschienene Biografie über den Rechtspolitiker von Falter-Redakteurin Nina Horaczeck und ORF-Redakteurin Claudia "Dancing Star" Reiterer.

"HC Strache. Sein Aufstieg. Seine Hintermänner. Seine Feinde." (Verlag Ueberreuter) bringt ihn wegen seiner Vergangenheit bei diversen kriegerischen Feldübungen in Verlegenheit. Wieder einmal.

Wolf übernahm im Gespräch mit Strache erstmals die hier im TV-Tagebuch geforderte Diktion der "angeblichen Paintball-Spiele". Bisher wurde im ORF von "angeblichen Wehrsportübungen" gesprochen. Und wie das TV-Tagebuch wunderte sich Wolf, wo denn die Farbflecke des angeblichen Paintball-Spiels wären? Auf den Fotos waren nämlich keine zu sehen.

Strache witterte - wie immer - Verschwörung, wirkte gar nicht souverän und redete sich einmal mehr auf "kindliche Fehler" aus. Ja mei. Er war ja erst 21 Jahre alt, der kleine Hazeh. Aber schon drei Bier auf einmal bestellen, das Burli. (Karl Fluch, DER STANDARD; Printausgabe, 26.3.2009)