Khartum - In der sudanesischen Krisenprovinz Darfur haben Unbekannte in der Nacht auf Mittwoch ein Flüchtlingslager in Brand gesetzt. Nach UN-Angaben kam bei dem Brand im Flüchtlingscamp Abusar ein Mensch ums Leben, mindestens 240 Zelte und die Lebensmittelausgabe wurden zerstört. Vier Unbekannte hätten gegen Mitternacht das mit 12.000 Flüchtlingen belegte Camp angezündet, sagte ein Sprecher der gemeinsamen Friedenstruppen von UNO und AU (UNAMID). Die Darfur-Rebellen Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) sprachen dagegen von drei Toten und drei Verletzten und machten regierungstreue Milizen für die Tat verantwortlich.

In Darfur kämpfen seit 2003 Rebellenorganisationen gegen regierungsfreundliche arabische Reitermilizen und die sudanesischen Streitkräfte. Dabei kamen nach UN-Schätzungen bis zu 300.000 meist unbeteiligte Menschen durch Gewalt, Hungersnöte und Krankheiten ums Leben. Mehr als 2,7 Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Die sudanesische Regierung hatte kürzlich mit ihrer Entscheidung international für Empörung gesorgt, 13 ausländische Hilfsorganisationen auszuweisen und binnen eines Jahres alle weiteren ausländischen Hilfsorganisationen zum Verlassen des Landes zu zwingen. (APA)