Wien - Als vorletzte der fünf Parlamentsparteien beschließt die ÖVP heute, Donnerstag, Nachmittag in ihrem Bundesparteivorstand die Kandidatenliste für die Europawahl am 7. Juni. Als Favorit für die Spitzenkandidatur gilt der derzeitige Obmann des ÖVP-Europaklubs, Othmar Karas. Karas selbst rechnet mit seiner Nominierung und hat zuletzt erklärt, Verantwortung übernehmen zu wollen. Das könne er als Nummer eins besser machen als als Nummer zwei, hatte Karas sich selbst beworben. Eine Überraschung ist aber dennoch nicht ganz auszuschließen.

Dem Vernehmen nach soll Parteichef Josef Pröll eine Frau als Spitzenkandidatin gesucht haben. Ob er dabei fündig geworden ist, das ist aber fraglich. Am Mittwoch hat erst die Favoritin des Wirtschaftsbundes, Ulrike Domany, die beim Pharmaziekonzern Johnson & Johnson beschäftigt ist, dafür abgesagt. Dem Vernehmen nach soll sich Pröll auch bei der Fernseh-Moderatorin Ingrid Thurnher eine Absage eingehandelt haben.

Von den derzeitigen sechs ÖVP-Europamandataren werden Agnes Schierhuber und Reinhard Rack nicht mehr kandidieren. Neben Karas bewerben sich noch fix Hubert Pirker, Richard Seeber und Paul Rübig. Der Bundesparteivorstand hatte jedem Bund der ÖVP einen Platz auf der Kandidatenliste zugestanden, den Ländern zwischen zwei und sieben Plätze, je nach Größe und Wahlergebnissen.

BZÖ-Entscheidung fehlt noch

Die SPÖ hat am Mittwoch Hannes Swoboda als Spitzenkandidaten nominiert. Die FPÖ geht mit Andreas Mölzer an der Spitze in die Wahl, die Grünen mit Ulrike Lunacek. Als einzige Parlamentspartei hat das BZÖ noch keine Entscheidung getroffen, als Favorit gilt hier Ewald Stadler. Ob Hans-Peter Martin wieder mit einer eigenen Liste antritt, will er erst im April bekanntgeben. (APA)