Belfast - Nach dem tödlichen Anschlag auf einen Polizisten in Nordirland ist ein dritter Verdächtiger angeklagt worden. Dem 21-Jährigen sei am Mittwoch zur Last gelegt worden, Informationen über den Polizistenmord am 9. März zurückgehalten zu haben, teilte die Polizei in Belfast mit. Der Beschuldigte müsse am Donnerstag vor Gericht erscheinen. Am Vortag war ein 37-Jähriger wegen Mordes und des Besitzes einer Feuerwaffe "mit der Absicht, Menschenleben zu gefährden", angeklagt worden. Er soll zunächst bis Freitag kommender Woche in Untersuchungshaft bleiben. Zudem wurde ein 17-Jähriger wegen Mordes an dem 48-jährigen Polizisten Stephen Carroll angeklagt.

Der Polizistenmord war am 9. März in Craigavon südwestlich von Belfast verübt worden. Zu der Tat bekannte sich die IRA Continuity (Fortdauernde IRA), eine IRA-Splittergruppe. Zuvor waren zwei junge Soldaten in Antrim nordwestlich von Belfast erschossen worden. Dafür übernahm die Real IRA (Wahre IRA), eine weitere IRA-Abspaltung, die Verantwortung. Die Anschläge weckten Befürchtungen vor einem Wiederaufflammen der Gewalt in Nordirland zwischen Protestanten, die für den Verbleib der Provinz bei Großbritannien eintreten, und Katholiken, die einen Zusammenschluss mit Irland anstreben. (APA/AFP)