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Generaldirektor Leo Windtner

Foto: APA/Fohringer

Linz - Die Energie AG Oberösterreich (EAG) steigt aus einem Teil ihrer Cross-Border-Leasing-Transaktionen (CBL) aus. Das gab das Unternehmen am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Linz bekannt. Der Finanzvorteil betrage aufgezinst 58 Mio. Euro, netto 26 Mio., so Generaldirektor Leo Windtner. Im laufenden Geschäftsjahr ergebe sich durch die umstrittenen Geschäfte ein positiver Bilanzeffekt von 20 Mio. Euro.

Die EAG hat im Jahr 2000 ihr Stromnetz einer CBL-Transaktion unterzogen, 2002 folgten 14 der 15 Wasserkraftwerke. Damals sei diese Vorgehensweise "absolut marktüblich" gewesen, rechtfertigte Windtner die Geschäfte. Nun habe sich die Situation aber "dramatisch verändert". Daher habe man das Angebot des amerikanischen Partners, mit dem Stromnetz auszusteigen, angenommen. Dennoch sei mit den CBL-Geschäften die Investitionskraft des Unternehmens gestärkt worden, betonte der Unternehmenschef.

Verträge über Wasserkraftwerke bleiben

Die Verträge über die Wasserkraftwerke, die noch bis 2042 laufen, bleiben vorerst bestehen. Hier habe man - anders als beim Stromnetz - nicht eine Bank als Partner, sondern ein Energieunternehmen, das noch Gewinne mache, so Windtner. Allerdings betreibe die EAG "konsequentes Monitoring". "Wenn die Situation sich ergibt, würden wir ähnlich handeln wie beim Netz", wäre der Generaldirektor einem Ausstieg auch hier nicht abgeneigt. Das Volumen der Kraftwerks-Transaktion sei rund ein Drittel kleiner als jenes beim Stromnetz.

"Heute würde man kein Cross-Border-Leasing mehr abschließen", zeigte sich auch Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) erleichtert über den Ausstieg des Landesenergieversorgers. Derartige Transaktionen seien mittlerweile im Licht der Finanzkrise anders zu bewerten als zum Zeitpunkt des Abschlusses. Allerdings betonte auch er, dass die EAG 58 Mio. lukriert habe, "das entspricht der Investitionssumme des Kraftwerks Lambach". Auch Umweltlandesrat Rudi Anschober (G) äußerte sich zufrieden, dass das CLB-Geschäft beendet wurde.

Photovoltaik-Kraftwerk

Die Energie AG baut um 6,5 Mio. Euro Österreichs größtes Photovoltaik-Kraftwerk bei Eberstalzell (Bezirk Wels-Land). Baubeginn soll im Sommer sein, 2010 ist die Fertigstellung geplant. Generaldirektor Leo Windtner stellte das Projekt am Donnerstag in einer Pressekonferenz mit Landeshauptmann Josef Pühringer (V) und Umweltlandesrat Rudi Anschober (G) vor.

Das Kraftwerk, das 1 Gigawattstunde Strom erzeugen soll, ist auch als Forschungsanlage für die Praxiserprobung neuer Photovoltaik-Technologien konzipiert. Es werde "sicherlich keine Cash-Cow" sein, räumte der Generaldirektor ein. Dennoch habe man sich dazu entschlossen, um sich weiter als Vorreiter im Bereich der alternativen Energien zu positionieren.(APA)