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Taro Aso hat Grund für Optimusmus.

Foto: REUTERS/Kazuhiro Nogi

Tokio - Der seit längerem im Umfragetief steckende japanische Regierungschef Taro Aso hat bei der Bevölkerung erstmals wieder ein wenig an Ansehen gewonnen. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage kommt Aso nun auf einen Zustimmungswert von 23,7 Prozent, 7,7 Prozentpunkte mehr als bei der vorherigen Umfrage zu Monatsbeginn.

Demnach bevorzugen auch wieder mehr Wähler Aso als Ministerpräsidenten statt den von einem Parteispendenskandal erschütterten Chef der größten Oppositionspartei DPJ, Ichiro Ozawa. Anfang des Monats hatte Ozawa noch vorne gelegen. Er hofft, seiner Partei bei den spätestens im Herbst anstehenden Unterhauswahlen zur Macht verhelfen zu können.

Doch Ozawa schlug der Wind ins Gesicht, als kürzlich die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit einem Skandal um illegale Parteispenden durch ein Bauunternehmen seinen Sekretär verhaftete. Wutentbrannt warf der gerade eben noch als künftiger Regierungschef sicher gehandelte Oppositionsführer den Ermittlern angesichts des Zeitpunkts im Vorfeld der Wahlen Missbrauch ihrer Staatsgewalt vor. Ozawa behauptet, er sei unschuldig und hat einen Rücktritt auch nach der formellen Anklageerhebung gegen seinen Sekretär bisher abgelehnt.

Oppositionswirbel

Der Kyodo-Umfrage zufolge finden jedoch 66,6 Prozent der befragten Wähler, dass Ozawa den Hut nehmen sollte. In gewissem Maße scheint die Regierung von Ministerpräsident Aso vom Wirbel um die Opposition profitieren zu können, wenngleich auch prominente Vertreter seiner regierenden Liberaldemokratischen Partei LDP im Verdacht stehen, in den Spendenskandal verwickelt zu sein. 63,5 Prozent lehnen aber Asos Regierung weiterhin ab, 7,3 Punkte weniger als bei der vorherigen Umfrage. Auf die Frage, wen sie als Ministerpräsidenten bevorzugten, sprachen sich 33,1 Prozent für Aso aus und 31,2 Prozent für Ozawa. (APA/dpa)