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Zugewanderte werden älter und haben mehr Kinder als hier Geborene, so die Statistik

Foto: APA/Schneider

Wer außerhalb Österreichs geboren ist, hat mehr vom Leben - zumindest, wenn es nach der Statistik geht. So werden nichtösterreichische Männer im Schnitt um fünf, ausländische Frauen um zwei Jahre älter als in Österreich Geborene. Zudem bekommen ausländische Frauen mehr Kinder: Während auf jede österreichische Frau 1,29 Kinder kommen, liegt die durchschnittliche Kinderzahl bei ausländischen Frauen bei 1,91 Kindern - bei türkischen Frauen erreicht sie sogar den Faktor 2,61. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund wird also erwartungsgemäß weiter steigen.

Doch das Bild des serbischen oder türkischen Paradeimmigranten trügt: Zwar machen Nicht-EU-BürgerInnen den größten Teil der ausländischen Bevölkerung in Österreich aus. Doch was die aktuelle Zuwanderung betrifft, sind Menschen aus Drittstaaten in der Minderheit: Zwei Drittel der Zugewanderten im Jahr 2007 waren StaatsbürgerInnen Österreichs oder eines anderen EU-Landes.

Viele gehen zurück

Insgesamt wanderten 2007 laut Statistik Austria 107.000 Menschen nach Österreich zu. Bei 15.000 handelte es sich um zurückkehrende ÖsterreicherInnen, bei 52.000 um EU-Staatsangehörige, die von ihrem Recht auf Niederlassungsfreiheit Gebrauch machten. Bei der Zuwanderung aus EU-Drittstaaten scheint hingegen die restriktivere Gesetzeslage zu greifen:  So wanderten zwar 12.700 Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien 2007 nach Österreich ein, gleichzeitig gingen aber 10.100 serbische, kroatische und bosnische Staatsangehörige in diese Länder zurück. Aus der Türkei kamen 5.300 Menschen an, 3030 gingen zurück.

Die Statistik Austria wiederlegt übrigens auch das Vorurteil, dass der Löwenanteil der Drittstaatsangehörigen über den Familiennachzug ins Land kommt: Während 21.000 als Fach- oder SaisonarbeiterInnen oder zum Studieren zuwanderten, zogen nur 10.000 Menschen zu ihren Familienangehörigen nach. 12.000 Menschen kamen, um hier einen Asylantrag zu stellen - wobei nur weniger als ein Drittel von ihnen auch Chancen hat, hier zu bleiben.

Gleich viele in Kinderbetreuung

Dass Kinder aus Zuwandererfamilien weniger von vorschulischer Kinderbetreuung erfasst sind, lässt sich durch die Statistik nicht belegen: So ist der Anteil jener Kinder, die Ganztagseinrichtungen besuchen, etwa bei türkischen Familien höher als bei österreichischen. (mas, derStandard.at, 26.3.2009)