Grundsätzlich ist die jetzt gestartete Initiative des Bundes, bei der Wohnungen, Privathäuser und uralte Firmengebäude thermisch auf den letzten Stand gebracht werden, eine gute Sache. Auch in dem schwierigen Umfeld, in dem dieses Programm jetzt auf Schiene gebracht wurde, ist alles richtig gemacht: Die Bauwirtschaft und das Handwerk, beides Bereiche, die in einer Wirtschaftskrise als Erstes an die Wand gedrückt werden, erhalten durch das 100-Millionen-Euro-Paket einen derzeit sehr wichtigen Stimulus. Und die eingesparten Treibhausgase sind auch keine Lappalie, ist doch Wärmebereitstellung in Gebäuden einer der großen CO2-Verursacher.

Allerdings: Müssen dafür die begrenzten Mittel des Klimafonds herhalten? Dass der Verbund, der für das Programm ebenfalls zur Kasse gebeten wird, 50 Millionen Sonderdividende zu zahlen hatte, ist noch erklärbar - wenn auch nicht dem Verbund-Aktionär. Schließlich ist der Verbund einer der großen Verursacher von Treibhausgas-Emissionen. 

Aber der Klimafonds wurde, man erinnere sich nur ein, eineinhalb Jahre zurück, gegründet, um Neues in die Wege zu bringen. Der Austausch alter Fenster und der Einbau einer neuen Heizung gehört da nicht dazu. Erstens, weil es dafür bereits Programme auf Länderebene gibt - die noch dazu nicht immer voll ausgeschöpft werden. Und zweitens, weil der Klima- und Energiefonds eigentlich ein Instrument sein sollte, mit dem Innovationen im Bereich Klimaschutz und alternative Energieformen angeschoben werden sollten. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Printausgabe, 27.3.2009)