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Von links nach rechts: Silberner Angel Dario Colla aus Argentinien, Weltmeister Morgan Kneisky aus Frankreich, Bronzener Andreas Müller, Österreich

Foto: APA/EPA/Jakubowski

Pruszkow/Polen - Andreas Müller hat am Donnerstag im Scratchrennen der Rad-Bahnweltmeisterschaften in Pruszkow (Polen) die Bronzemedaille erobert. Der 29-jährige gebürtige Deutsche musste sich nach 60 Runden bzw. 15 Kilometer nur dem Franzosen Morgan Kneisky und dem Argentinier Angel Dario Colla geschlagen geben. "Ich freue mich riesig über Bronze für Österreich", jubelte Müller nach der Siegerehrung.

Der Staatsmeister, im Vorjahr WM-Siebenter, hatte nach Spitzenergebnissen bei Weltcup-Rennen im Vorfeld mit einem Top-Fünf-Rang spekuliert. Müller holte die erste Medaille für Österreicher bei einer Bahn-WM seit Franz Stocher 2003 (Gold im Punktefahren) in Stuttgart. Er besitzt seit zwei Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft und geht für die NÖ Rad Union an den Start.

Schwerer Rundengewinn

Im WM-Rennen hielt er unter anderem den frischgebackenen Mailand-San-Remo Sieger Mark Cavendish in Schach. "Das Feld war top besetzt. Unglaublich stark war Cavendish. Er war zum Glück für uns nicht in der Spitzengruppe und hielt das Tempo im Feld enorm hoch. Deshalb fiel uns der Rundengewinn auch so schwer", betonte Müller.

Nationaltrainer Roland Wafler zeigte sich von der Leistung seines Schützlings begeistert. "An Spannung war das Rennen kaum zu überbieten. Im Sprint wäre der Argentinier Colla eigentlich auf dem Papier der beste Mann gewesen, deshalb hängte sich Andi an sein Hinterrad. Aber er hielt nicht, was er versprach und blockierte 'Mülle' auf den letzten Metern. Aber er erkämpfte noch die Bronzemedaille und das gesamte Team jubelt mit ihm", erklärte Wafler.

Müller ist am Samstag mit Andreas Graf im Madison ein weiteres Mal im WM-Einsatz. Clemens Selzer, der dritte ÖRV-Beitrag in Polen, tritt im Zeitfahren über 1.000 m am Freitag und tags darauf im Sprint an. (APA)

Ergebnisse

HERREN - Scratch (15 km): 1. Morgan Kneisky (FRA) - 2. Angel Dario Colla (ARG) - 3. Andreas Müller (AUT) - 4. Travis Meyer (AUS) - 5. Kazuhiro Mori (JPN) - 6. Iwan Kowalew (RUS) - 7. Mark Cavendish (GBR) - 8. Hayden Godfrey (NZL) - 9. Alexander Lisouski (BLR) - 10. 10. Carlos Alberto Uran Arroyabe (COL)

4.000 m Einzelverfolgung: 1. Taylor Phinney (USA) 4:17,631 Min. - 2. Jack Bobridge (AUS) 4:20,091 - 3. Dominique Cornu (BEL) 4:22,347 - 4. Wolodimir Diudia (UKR) 4:28,297 - 5. Jesse Sergent (NZL) - 6. Sergi Escobar (ESP) - 7. Alexej Markow (RUS) - 8. Patrick Gretsch (GER)

Keirin: 1. Maximilian Levy (GER) - 2. Francois Pervis (FRA) - 3. Teun Mulder (NED) - 4. Ross Edgar (GBR) - 5. Matthew Crampton (GBR) - 6. Sergej Borissow (RUS) - 7. Shane Perkins (AUS) - 8. Carsten Bergemann (GER)

DAMEN - Teamsprint: 1. Australien (Kaarle McCulloch, Anna Meares) 33,149 Sek. - 2. Großbritannien (Victoria Pendleton, Shanaze Reade) 33,380 - 3. Litauen (Gintare Gaivenyte, Simona Krupeckaite) 33,495 - 4. Frankreich 33,638 - 5. Niederlande - 6. Deutschland - 7. China - 8. Russland

3.000 m Mannschaftsverfolgung: 1. Großbritannien (Elizabeth Armitstead, Wendy Houvenaghel, Joanna Rowsell) 3:22,720 Min. - 2. Neuseeland (Lauren Ellis, Jaime Nielsen, Alison Shanks) 3:23,993 - 3. Australien (Ashlee Ankudinoff, Sarah Kent, Josephine Tomic) 3:24,972 - 4. Niederlande 3:29,379 - 5. Litauen - 6. China - 7. Deutschland - 8. Russland