Moskau - Russland hat Nordkorea zum Verzicht auf den geplanten Satellitenstart Anfang April aufgefordert. "Die Lage ist gespannt und es wäre besser, auf den Start zu verzichten", sagte der russische Vize-Außenminister Alexej Borodawkin laut der Nachrichtenagentur Interfax am Freitag. Es sei unnütz, die Spannungen weiter zu verschärfen.

Nordkorea hat für den Zeitraum vom 4. bis zum 8. April offiziell einen Satellitenstart angekündigt. Die USA und andere Länder werfen dem stalinistisch regierten Land vor, unter dem Deckmantel des Satellitenprogramms eine Langstreckenrakete testen zu wollen. Washington hatte am Donnerstag Kriegsschiffe in die Gewässer vor Japan verlegt und mit der Anrufung des UN-Sicherheitsrats gedroht.

Raketenabwehr

 Angesichts des geplanten nordkoreanischen Raketenstarts hat Japan einem Fernsehbericht zufolge den Weg für die Mobilisierung seines Raketenabwehrsystems frei gemacht. Der nationale Sicherheitsrat habe das Verteidigungsministerium ermächtigt, Abfangraketen in Stellung zu bringen, meldete der Fernsehsender NHK am Freitag. Sie sollten vermeiden, dass im Falle eines gescheiterten Raketenstarts Trümmerteile auf japanisches Gebiet fallen.

Nach nordkoreanischen Angaben soll die Langstreckenrakete zwischen dem 4. und 8. April einen Satelliten ins All bringen. Die USA, Japan und Südkorea werfen der Regierung in Pjöngjang aber vor, lediglich neue Raketentechnik erproben zu wollen und damit gegen eine UNO-Resolution zu verstoßen. Das Weiße Haus bekräftigte am Donnerstag, der Raketenstart würde als "provokativer Akt" gewertet. (APA/AP)