Nach einer Serie von Alpha-Versionen tritt der Release-Zyklus von Ubuntu nun in seine nächste Phase ein: Mit einer ersten Beta-Version gibt man einen aus Feature-Sicht bereits weitgehend vollständigen Ausblick auf die kommende Generation der eigenen Distribution.
GNOME 2.26
Unter dem Codenamen "Jaunty Jackalope" soll Ubuntu 9.04 wieder einige Neuerungen gegenüber der Vorversion integrieren. So ist in der Beta bereits die fertige Version des kürzlich veröffentlichten Desktops GNOME 2.26 enthalten, die selbst eine Fülle von Verbesserungen bringt, die allerdings bereits an anderer Stelle ausführlich diskutiert wurden.
Nachrichten
Eines der Ubuntu-spezifischen Highlights ist hingegen das neue Benachrichtigungssystem, das nicht nur einen frischen Look bietet, sondern auch typische Probleme wie das Überlagern mehrerer Nachrichten beseitigt. Ebenfalls neu ist der X.org-Server 1.6, der allerdings - wie gewohnt - wieder Probleme mit diversen Binärtreibern erzeugt. So gibt es zwar bereits eine mit dem neuen Grafikserver zusammenarbeitende Version der proprietären ATI-Treiber, diese funktionieren aber nur mehr mit den r600/r700-Chips. Besitzer älterer Grafikkarten verweist man hingegen auf die Open Source-Treiber.
Boot
Deutliche Verbesserungen verspricht Ubuntu 9.04 außerdem an der Boot-Performance, hier kommt übrigens auch ein grafisch überarbeiteter Bootsplash zum Einsatz. Der Kernel ist noch in der Version 2.6.28 enthalten, dies wird auch bis zur Release so bleiben, da der kürzlich veröffentlichte 2.6.29 nicht mehr rechtzeitig für den Ubuntu-Stabilisierungsplan veröffentlicht wurde.
Eucalyptus
Mit der neuen Release steht nun auch ein weiteres Dateisystem zur Auswahl, der ext2/3-Nachfolger ext4 ist derzeit allerdings noch optional, Default bleibt für "Jaunty Jackalope" weiterhin ext3. Auch auf der Server-Seite will sich Ubuntu verstärkt positionieren, so verstärkt man die Bemühungen im Bereich "Cloud Computing", mit "Eucalyptus" wurde ein entsprechendes Open Source Framework integriert.
Download
Ubuntu 9.04 kann kostenlos von der Seite des Projekts heruntergeladen werden. Gleichzeitig mit der GNOME-basierten Ausgabe wurden auch wieder neue Versionen der diversen Ubuntu-Derivate wie dem KDE-basierten Kubuntu veröffentlicht. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 27.03.2009)