Frankfurt/Oder - Eine 21-Jährige aus Brandenburg soll ihre Zwillinge - einen gleich nach der Geburt und einen noch im Mutterleib - getötet haben. Gegen die Studentin sei Haftbefehl erlassen worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), Ulrich Scherding, am Freitag.

Die junge Frau soll in der Nacht auf Mittwoch zu Hause in Biesenthal einen Säugling zur Welt gebracht und unmittelbar danach durch "Gewalteinwirkung" umgebracht haben. Anschließend tötete sie nach bisherigen Ermittlungen das andere Baby noch im Mutterleib und ließ sich dann in eine Berliner Klinik fahren, wie Scherding weiter berichtete.

Dort sei das tote Baby per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht worden. Dabei entdeckten die Ärzte nach Medienberichten eine weitere Nabelschnur. In der Wohnung der Frau sei daraufhin unter einem Bett die Leiche des anderen Zwillings entdeckt worden, der schwere Kopfverletzungen aufwies. Scherding wollte diese Einzelheiten zunächst nicht kommentieren und auch keine Angaben zu den Obduktionsergebnissen machen. "Nach bisherigen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass die Kinder lebensfähig waren."

Zur Aussage der jungen Frau oder zur Frage eines möglichen weiteren Tatbeteiligten äußerte sich Scherding nicht. Das Motiv liegt im Dunkeln. Der Haftbefehl gegen die Studentin laute auf zweifachen Totschlag. Sie kam in eine Justizvollzugsanstalt. Die junge Frau soll psychiatrisch begutachtet werden. (APA)