Wien- Vier der fünf Parlamentsparteien haben ihre Spitzenkandidaten bereits gekürt. Überraschungen gab es zuletzt bei der ÖVP, die mit Ernst Strasser ins Rennen geht. Bei der SPÖ wurde nach einigem Zögern doch Hannes Swoboda gewählt, die FPÖ geht wie erwartet mit Andreas Mölzer in die EU-Wahl und bei den Grünen konnte sich Ulrike Lunacek durchsetzen. Ausständig ist die Entscheidung noch beim BZÖ, wo aller Voraussicht nach Ewald Stadler nach Ostern als Kandidat präsentiert werden dürfte.
Unklarheit über Libertas
Unklar ist die Situation weiterhin bei dem vom irischen EU-Skeptiker Declan Ganley gegründeten Partei "Libertas", die ja in allen 27 Ländern der Union antreten möchte. Bis dato gibt es allerdings nur in maximal acht EU-Staaten einen Spitzenkandidaten, erklärte Libertas-Sprecherin Anita Kelly am Freitag auf Anfrage der APA. Und was Österreich betrifft, sei man "in Diskussion". Ob dies bedeute, dass man mit einem oder mehreren Bewerbern im Gespräch ist, wollte sie nicht sagen. Auch Namen gab es keine. "In den nächsten Wochen werden wir sie informieren". Sie sei jedenfalls zuversichtlich, dass man auch für Österreich einen Spitzenkandidaten finde. Bisher gebe es fixe Kandidaten in Irland, Großbritannien, Frankreich, Litauen, Lettland und der Slowakei. Zwei weitere würden in den nächsten Tagen präsentiert, aber es "werden täglich mehr", zeigte sie sich optimistisch.
BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz meinte ebenfalls auf Anfrage der APA, er könne heute noch keine Personen nennen. "Ich sage nur, dass nach Ostern unser Spitzenkandidat präsentiert wird. Und dass Stadler ein sehr geeigneter Kandidat ist". Auf der Liste selbst werde es auch "die eine oder andere Überraschung geben". Jedenfalls könnte es zu einem "sexy Duell Stadler-Mölzer" kommen.
Bleibt Hans-Peter Martin. Er hat zuletzt abgewunken, für die "Libertas" anzutreten. Ob er neuerlich mit einer Bürgerliste in die EU-Wahl zieht, will er erst im April mitteilen. Am Freitag war HPM für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Sicherlich nicht mehr mit von der Partie sein wird seine "Nummer 2" des Jahres 2004, Karin Resetarits, mit der sich Martin zerstritt und die seither für die Liberalen im EU-Parlament sitzt. Eine Kandidatur angekündigt hat in Österreich auch die KPÖ. (APA)