Wien - Die Arbeiterkammer findet ÖAAB-Ideen zur Bekämpfung der Einkommensschere nicht ausreichend. Die Gehaltsstrukturen der Unternehmen durch eine unabhängige Stelle zu überprüfen, sei "zu wenig" weitgehend, sagte AK-Präsident Herbert Tumpel am Freitag laut Unterlagen zu einer Pressekonferenz. "Betriebe müssen sich aktiv mit dem Thema Lohnunterschied auseinandersetzen", meinte er.

Frauenförderung bereits bei der Berufswahl

Nach schwedischem Vorbild sollten Firmen über die Gehaltsstruktur nach Geschlecht sowie die geschlechtsspezifische Verteilung hinsichtlich Teilzeit, Vollzeit, Lehrberufen und Führungspositionen berichten, wünscht sich die AK. Bei einer Benachteiligung solle dann ein konkreter Maßnahmenplan erstellt werden, wie diese zu beseitigen ist.

Weitere Forderungen der Arbeitnehmervertreter betreffen die Frauenförderung bereits bei der Berufswahl, die betriebliche Weiterbildung und die Chancengleichheit für jene, die Teilzeit arbeiten. Für Frauen mit Kindern sollen keine Nachteile entstehen. So könnten etwa Karenzzeiten analog zu den Zeiten des Präsenzdienstes voll als Dienstzeit angerechnet werden. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise dürfe auf die Gleichstellung nicht vergessen werden, so Tumpel. (APA)