Wien - Der des Dopings überführte Radprofi Bernhard Kohl will sich zu den jüngsten Entwicklungen in der Affäre um Weitergabe und Handel mit verbotenen Substanzen nicht öffentlich äußern. Lisa Hütthaler hat mit ihren Aussagen am Freitag Kohls Ex-Manager Stefan Matschiner schwer belastet. Kohl erklärte, er selbst arbeite mit den Behörden zusammen.

Seit meinem Dopinggeständnis spreche ich nur mit den staatlichen Stellen, ich gehe nicht den Weg über die Öffentlichkeit", so Kohl.  "Ich trage ebenso meinen Teil bei, aber ich werde das nicht medial breittreten. Da sind die Behörden zuständig, ich glaube, das ist der bessere Weg", betonte der Niederösterreicher, der vor der Sonderkommission Doping ebenfalls Namen genannt haben will.

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat nach einer in Wien von einer Privatperson eingebrachten Anzeige gegen Kohl bereits im Vorjahr Erhebungen wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges eingeleitet. Behörden-Sprecher Helmut Jamnig erklärte am Freitag, die Ermittlungen würden vom Bundeskriminalamt geführt. Dort wollte man mit Hinweis auf das laufende Verfahren keine Details nennen.

Kohl war 2008 als Gesamt-Dritter und Bergkönig der Tour de France gefeiert worden, ehe er nachträglich der missbräuchlichen Verwendung des Präparats CERA überführt wurde. Bei seiner Verhandlung vor der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) verweigerte er die Nennung der Namen von Hintermännern und wurde für zwei Jahre gesperrt. (APA)