Essen  - Angesichts der weltweiten Konjunkturkrise hat sich der deutsche Spezialchemie- und Energiekonzern Evonik mit seinen Mitarbeitern auf einen Lohnverzicht verständigt. Im Gegenzug sagte das Unternehmen zu, bis Mitte 2010 auf betriebsbedingte Kündigungen bei den mehr als 27.000 deutschen Mitarbeitern zu verzichten. Das teilten der Konzernvorstand, der Konzernbetriebsrat und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Die Vereinbarung sieht vor, dass die Bonusleistungen und variablen Entgeldbestandteile der Beschäftigten für das Jahr 2009 um 50 Prozent gekürzt werden. Die monatlichen Gehaltszahlungen sind dagegen nicht betroffen. Die Kürzungen gelten auch für den Vorstand. Außerdem wird die Grundvergütung für die Konzernführungskräfte im laufenden Jahr nicht erhöht.

Betriebsbedingte Kündigungen sind nach der Vereinbarung bis zum 30. Juni 2010 ausgeschlossen. Dies gilt allerdings nur, solange es nicht zu einer deutlichen Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage des Konzerns kommt.

Durch das Maßnahmenpaket will Evonik Personalkosten in Höhe von rund 100 Mio. Euro einsparen. Weitere 200 Mio. Euro sollen bei Sachkosten gekürzt werden. "Dieser Weg ist alternativlos, um die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit von Evonik über den Tag hinaus zu festigen und Beschäftigung im Konzern nachhaltig zu sichern", sagte Evonik-Chef Klaus Engel.

Vor allem die Chemiesparte leidet wegen der Konjunkturkrise unter Absatzeinbußen. Das Unternehmen hat deshalb bereits für 3.000 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Für 2009 erwartet Evonik einen deutlichen Umsatzrückgang und dementsprechend negative Folgen für das operative Ergebnis. (APA/AP)