Wien - Das turbulente Finanzjahr 2008 hat tiefe Spuren im Investmentfondsgeschäft hinterlassen. Das veranlagte Vermögen lag am Jahresende bei 105,9 Mrd. Euro - um 31,2 Mrd. Euro oder 22,7 Prozent unter dem Jahresende 2007 und in etwa auf dem Niveau von September 2004. Vom Rückgang entfielen 19,5 Mrd. Euro auf Kursverluste, 11,5 Mrd. Euro auf Kapitalabflüsse, teilte die Oesterreichische Nationalbank am Freitag in einer Aussendung mit. 37 Prozent des Wertverlustes kamen im vierten Quartal zustande.

Im kapitalgewichteten Schnitt verloren die österreichischen Investmentfonds 13,4 Prozent. Aktienfonds mussten Kursverluste von 61,2 Prozent, Gemischte Fonds von 14,6 Prozent und Rentenfonds von 0,15 Prozent hinnehmen. Einzig die Immobilienfonds wiesen mit 3,6% eine positive Performance auf. In Immobilien- und Sachanlagenvermögen waren per Ende September 2008 zwei Mrd. Euro (1,9 Prozent) investiert.

Rentenwerte (ausländische und inländische) haben zwar von 81,4 Mrd. Euro auf 70,7 Mrd. Euro im Jahr 2008 10,8 Mrd. Euro an Wert verloren, ihr Anteil an allen Investments stieg aber von 59,4 auf 66,8 Prozent. Aktien waren von der Finanzkrise an heftigsten betroffen. Ausländische Aktien hatten 2007 noch mit 23,7 Mrd. Euro einen Anteil von 17,3 Prozent des veranlagten Kapitals. Sie verloren 63 Prozent an Wert, rund 15 Mrd. Euro, und machten 2008 nur mehr 8,3 Prozent des Markts aus. Die inländischen Aktien und Beteiligungspapiere büßten rund 2,3 Mrd. Euro ein. Ihr Anteil am gesamten Kuchen halbierte sich von 2,8 Prozent 2007 auf 1,4 Prozent 2008.

Bei den österreichischen Kapitalanlagegesellschaften (KAGs) kam zwar mit der Erste Immobilien KAG ein Anbieter dazu, die heimischen KAGs reduzierten aber ihr Angebot um 21 Fonds. Die 29 Kapitalanlagegesellschaften verwalteten Ende 2008 (inkl. "Fonds in Fonds"-Veranlagungen) 2.308 Investmentfonds mit 127,4 Mrd. Euro. an Vermögen, was einem Rückgang um 38,4 Mrd. Euro entsprach. (APA)