Graz - An der Medizinischen Universität Graz (MUG) können sich höhersemestrige Studierende in psychosozialer Krisenintervention und Stressbewältigung erproben: Nach einer zweisemestrigen Ausbildung im Wahlfach können die angehenden Mediziner auch gleich Praxis sammeln: In der psychologischen Studentenberatung, die an der Meduni "MUG-Helpline" heißt.

"MUG-Helpline"

Das Gefühl der Überforderung durch das Studium, Angst vorm Versagen, Konzentrationsstörungen, aber auch Partnerschaftsprobleme oder Konflikte im Ablösungsprozess vom Elternhaus können Studierenden das Leben zur Hölle machen. In solchen Situationen kann es sinnvoll sein, Hilfe von Experten in Anspruch zu nehmen. Dazu wird an der MUG eine Beratungsstelle für Studierende etabliert. Sie wird künftig von engagierten höhersemestrigen und in den Fertigkeiten des Stressmanagements und der Krisenintervention geschulten Studierenden betreut.

Die MUG-Helpline entspricht dem ganzheitlichen, biopsychosozialen Ansatz der Medizinischen Universität Graz ("Zuerst heile mit dem Wort, dann mit der Arznei und zum Schluss mit dem Messer"), der im Mittelpunkt der Ausbildung und Patientenbetreuung steht. "Mit diesem Konzept lernen unsere Studentinnen und Studenten bereits in der Ausbildung mit den sozialen Anforderungen umzugehen, die später im Arztberuf auf sie zu kommen", erklärte Josef W. Egger, Gesundheitspsychologe und Projektleiter der MUG-Helpline.

Schulung für Studierende

Interessierte Studierende an der MUG bekommen im Rahmen des Wahlfaches Stressbewältigungsstrategien vermittelt und lernen auf diese Weise, den Problemen und Konflikten, die an sie herangetragen werden, mit unterschiedlichen Lösungsmöglichkeit zu begegnen. Die ersten Studierenden haben im März mit der zweisemestrigen Ausbildung begonnen.

Zentraler Aspekt im "MUG-Helpline"-Konzept ist das "Peer-to-Peer-Prinzip": Speziell vorbereitete Studierende helfen ihren Kommilitonen, Probleme zu erörtern und Lösungen zu suchen. Ein kleines Team von erfahrenen Fachvertretern der Uniklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie versucht, die studentischen Tutoren in ihrer Arbeit begleitend zu unterstützen und springt auch in Notfällen selbst ein. (APA)