Die Realisierung des ÖBB-Großprojekts Lainzer Tunnel rückt einen Schritt näher: Mit Ende Mai werden alle Vortriebsarbeiten innerhalb der 12,8 Kilometer langen Verbindungsstrecke von Westbahn und künftigem Hauptbahnhof sowie der Donauländebahn in Wien abgeschlossen sein. Die letzten Grabungen betreffen das "Herzstück" des Projekts, also den eigentlichen Tunnel. Der aktuelle Vortriebsstand in diesem "Verbindungstunnel" genannten Abschnitt betrage rund 95 Prozent, wie die ÖBB-Infrastruktur Bau AG anlässlich eines Baustellenbesuchs von Verkehrsministerin Doris Bures (S) am Freitag mitteilte.

Insgesamt misst der Verbindungstunnel, mit dessen Errichtung 2004 begonnen wurde, rund 6,6 Kilometer. Er beginnt westlich in etwa unter dem Lainzer Tiergarten, verläuft dann südöstlich durch den Bezirk Hietzing und mündet kurz vor der Altmannsdorfer Straße in das Verzweigungsbauwerk für die Anbindung der Donauländebahn beziehungsweise der Südbahn.

Die noch ausständigen Grabungen der zweigleisigen Strecke umfassen rund 500 Meter. Der endgültige Durchschlag wird zwischen den beiden Sicherheitsausstiegen Veitingergasse und Angermayergasse erfolgen. Danach sei der gesamte Lainzer Tunnel erstmals durchgängig begehbar, hieß es. Der Rohbau für den Verbindungstunnel soll dann 2010 fertig sein.

Die Inbetriebnahme des Gesamtprojekts Lainzer Tunnel ist für 2012 vorgesehen. Derzeit liege man genau im Zeitplan, wurde heute betont. Die Gesamtkosten für die Strecke betragen rund 1,3 Mrd. Euro. Mit Aufnahme des Bahnverkehrs sollen dann Güterzüge mit 120 km/h, Personenzüge mit 160 km/h auf der Neubaustrecke unterwegs sein können.

Der erste Teilabschnitt des 1999 begonnen Großprojekts wurde bereits im Dezember 2008 eröffnet. Bei der "Weichenhalle" in Wien-Hadersdorf handelt es sich um jenen unterirdischen Bauteil, von dem künftig der Verbindungstunnel abzweigen und in den der ebenfalls in Bau befindliche Wienerwaldtunnel einmünden wird. Der rund ein Kilometer lange Bau ist seit 14. Dezember befahrbar. (APA)