Washington - Der von Nordkorea für den kommenden Monat angekündigte Abschuss einer Rakete könnte nach Einschätzung des höchsten US-Militärs nicht nur den US-Bundesstaat Alaska, sondern auch Hawaii erreichen. Der Abschuss sei Anlass für ernsthafte Besorgnis, sagte Generalstabschef Mike Mullen dem Sender CNN am Freitag (Ortszeit).
Zwar habe Pjöngjang derzeit noch keine Raketen, die auch das US-Festland erreichen könnten. Doch selbst wenn es sich wie von Nordkorea angegeben tatsächlich um einen Satellitenabschuss handeln sollte, sei die Technik die gleiche wie für eine militärische Trägerrakete. Zu einer möglichen militärischen Reaktion der USA auf den Raketenabschuss wollte sich Mullen nicht äußern.
Nordkorea hat für den Zeitraum vom 4. bis zum 8. April offiziell einen Satellitenstart angekündigt. Die USA und andere Länder werfen dem stalinistisch regierten Land vor, unter dem Deckmantel des Satellitenprogramms eine Langstreckenrakete testen zu wollen. Nach US-Informationen wurde die Rakete bereits auf eine Abschussrampe gebracht.
Abschussbefehl
Die Regierung in Tokio erteilte der Armee am Freitag einen Abschussbefehl für die nordkoreanische Rakete, falls diese oder Teile von ihr drohten, auf Japan zu stürzen. Unmittelbar nach der Erteilung des Befehls liefen drei japanische Zerstörer aus. Zwei der mit Abfangraketen bestückten Kriegesschiffe seien in das an Nordkorea grenzende Japanische Meer entsandt worden, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums am Samstag. Ein dritter Zerstörer sei in Richtung Pazifik ausgelaufen, wo die Rakete niedergehen soll.
Die USA hatten bereits am Donnerstag Kriegsschiffe in die Gewässer vor Japan verlegt und Nordkorea mit der Anrufung des UN-Sicherheitsrats gedroht. (APA/red)