Berlin/Dresden - Mit Verweis auf öffentliche Fördermittel wirbt der insolvente Speicherchiphersteller Qimonda nach einem Zeitungsbericht um Investoren in aller Welt. Für den Erhalt von 4.000 Jobs in Deutschland und Portugal würden Staatshilfen eröffnet, zitiert die in Berlin erscheinende Tageszeitung "Die Welt" (Montag) aus einer vertraulichen Präsentation für potenzielle Investoren. Mögliche Interessenten seien der chinesische Staatsbetrieb Inspur, der Halbleiterkonzern Taiwan Memory sowie der russische Angstrem- Konzern. Am 1. April wird offiziell das Insolvenzverfahren eröffnet.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffe wolle nicht die Fortführung der Qimonda AG, sondern eine neue Gesellschaft, bestätigte ein Arbeitnehmervertreter der Zeitung. Mit einer Neugründung wäre die Firma schuldenfrei. Die wertvollsten Vermögenswerte könnten herausgepickt werden. Die neue Firma solle weltweit mit einer Mannschaft von 5.300 Mitarbeitern starten, berichtet die Zeitung unter Berufung auf das ihr vorliegende Konzept. In Deutschland könnten dort 2.990 Mitarbeiter unterkommen. Ende März waren noch 2.700 Menschen am Standort Dresden und 1.100 am Hauptsitz in München tätig.

Weitere Szenarien sehen nach dem Bericht ein Technologieentwicklungs-Zentrum ohne eigene Fertigungsstätten vor. Dann würden die Werke in Dresden, Portugal und Malaysia mit zuletzt 3.700 Mitarbeitern aufgegeben. Auch ein technologisches Entwicklungszentrum mit einer kleinen Fertigungslinie wäre möglich. (APA/dpa)