Es wäre zu schön, würde jede Form von Krebs endlich heilbar. Wenn Statistiken wie die von der European Cancer Organization Österreichs Medizin Erfolge in der Behandlung dieser schwierigen Erkrankungen bezeugen, wird das medial prominent gefeiert. "Aus dieser Studie einen Jubelbericht für Österreichs Medizin zu machen ist sicherlich verfehlt", kritisiert Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer und spricht von den der Studie zugrundeliegenden Daten, die über Krebsregister in Österreich erhoben werden. Diese seien aber hierzulande freiwillig und werden nur in manchen Kliniken auf Initiative von einzelnen Primaren durchgeführt. Von diesen auf die onkologische Versorgung des ganzen Landes zu schließen wäre deshalb nicht korrekt.

Arzneimittel-Statistik

Sein zweiter Vorbehalt: Wenn aus Daten zu Medikamentenverkäufen statistische Schlüsse auf Behandlungsqualität gezogen worden wären - das müsse er prüfen. "Hurra-Meldungen nutzen Politik, medizinischen Eminenzen und der Pharmaindustrie, dabei wäre Kritik für eine Optimierung des Gesundheitssystem wesentlich wichtiger", so Pichlbauer. (Karin Pollack, DER STANDARD, Printausgabe, 30.3.2009)